In den letzten Jahren wurde man als Zuschauer mit zahlreichen Filmen konfrontiert, in denen Einbrecher in ein fremdes Haus versuchten einzudringen und dabei selber zur Beute wurden. Der mit weitem Abstand beste Beitrag war ganz ohne Frage der innovative Low Budget Horrorfilm „Don’t Breathe“, welcher es nicht nur schaffte mit der Erwartungshaltung des Zuschauers zu spielen, sondern fortan auch einige Nachahmer fand. Mit „Monster Party“ bekommen wir nun einen ganz ähnlichen Streifen geboten, doch kann dieser tatsächlich die Erwartungen des Zuschauers erfüllen?
Die drei Freunde Dodge (Brandon Micheal Hall), Casper (Sam Strike) und Iris (Virginia Gardner) kennen sich bereits seit vielen Jahren, doch wo andere ihre Zeit auf Partys und Festivals verbringen, steigen diese am liebsten in Häuser ein. Als Fachmann für Alarmanlagen kümmert sich Casper um alle technischen Belange, während Dodge das Beutegut im Haus einpackt und Iris an einer Ecke schmiere steht, wo sie zumeist vorbeikommenden Fußgängern diverse Umweltflyer aufzuschwatzen versucht.
Einbrüche dieser Art sind auf der einen Seite sehr einfach, werfen auf der anderen Seite aber zumeist nur wenig Kapital ab, was ausgerechnet Casper zum Verhängnis wird. Als sein Vater wieder einmal Spielschulden bei einem fiesen Mafioso hat, beschließt Casper diese zu übernehmen, doch bleiben ihm zum Bezahlen nur wenige Tage Zeit. Kurzerhand beschließt er zusammen mit seinen Freunden ein streng bewachtes Anwesen auszurauben, bei dem ausgerechnet die Besitzer auch noch zuhause sind. Kurzerhand geben sie sich als Bedienstete für eine Abendveranstaltung aus, doch plötzlich kommt alles anders als gedacht.
Als Chris von Hoffmann vor drei Jahren seinen Debütfilm namens „Drifter“ vorstellte, waren die Meinungen der Zuschauer überwiegend gleich. Einige nette Ansätze, viele offensichtliche Anlehnungen an diverse Größen des Horrorfilms und dazu ein Drehbuch, welches durch das Mitwirken von Aria Emory nicht unbedingt besser geworden ist. Mit „Monster Party“ präsentiert Hoffmann nun seinen zweiten abendfüllenden Spielfilm, der erneut im Horror Genre angesiedelt ist, diesmal allerdings auf Kannibalen komplett verzichtet.
Stattdessen nimmt er sich drei Gelegenheitsdiebe, lässt diese in ein streng bewachtes Haus einsteigen, wo sie bei einer Dinner Party ganz beiläufig einen Tresor leeren sollen. Natürlich kommt auch diesmal alles anders als ursprünglich geplant, denn die ausnahmslos männlichen Gäste haben nicht nur einiges auf dem Kerbholz, sondern vor allem eine überaus dunkle Vergangenheit. Bevor es dazu aber kommt, wird der Zuschauer bereits mit einigen seltsamen Gestalten der dort ansässigen Familie konfrontiert, denn wo Mutter und Tochter noch absolut nett erscheinen, entpuppen sich Vater und Sohn bereits am Anfang als potentielle Psychopathen.
Normalerweise wären an dieser Stelle die Fronten bereits geklärt, doch da unsere drei Protagonisten Diebe sind und die Gäste allesamt Mörder, ist das mit der Sympathie des Zuschauers gar nicht so einfach. Im Grunde hat es niemand verdient zu überleben und genau dies dachte sich wohl auch Hoffmann. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod, bei dem Kettensägen, Schwerter, Äxte und natürlich auch Schusswaffen zum Einsatz kommen. Das Blut spritzt, Tabus gibt es nur wenige und somit geht es insbesondere in der zweiten Hälfte des Films ordentlich zur Sache.
Bei alledem gibt es nur ein kleines Problem, denn neben der kaum vorhandenen Figurenzeichnung einzelner Protagonisten gibt es insbesondere das Defizit, dass sich Hoffmann einfach nicht dafür entscheiden kann, in welchem Genre er seinen Film nun genau ansiedeln will. Einige Szenen sind dunkel und brutal, andere dann wieder recht witzig angelegt, dass man am liebsten laut loslachen möchte.
Sieht man von diesen Problemen einmal ab, so ist „Monster Party“ ein recht gradliniger Streifen, welcher mit rund 90 Minuten Länge das bekannte Ziel der steten Dezimierung aller Beteiligten verfolgt.
Mit „Monster Party“ präsentiert uns Chris von Hoffmann einen soliden zweiten abendfüllenden Spielfilm, der dem Horror Genre zwar nichts neues hinzufügt, dennoch aber seine Momente besitzt.