Am 20. Juli 1969 war es soweit. Astronaut Neil Armstrong setzte als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond, sprach die noch heute einmaligen Worte „One small step for a man, one giant leap for mankind“, woraufhin die USA den Wettlauf zum Mond offiziell für sich entscheiden konnten. Genau diese „Apollo 11“ Mission wurde bereits in unzähligen Dokumentationen, TV-Sendungen und Büchern aufgearbeitet und nacherzählt, warum nun also ein weiterer Beitrag über die längst bekannten Ereignisse?
Genau diese Frage stellte sich Regisseur Todd Douglas Miller auch, doch die Antwort darauf war sehr einfach. Er hatte Zugriff auf rund 11.000 Stunden unveröffentlichtes Material von der NASA, darunter Unmengen von 65 und 70mm Aufnahmen, Ton-Mittschnitten und Fotos, die bisher noch kaum jemand gesehen hat. Miller wühlte sich durch diesen unglaublichen Berg an Informationen, restaurierte dieses 50 Jahre alte Material und machte daraus eine Dokumentation, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat.
In den meisten Dokumentationen gibt es einen Kommentar aus dem Off, der ein paar Worte zu den Bildern verliert, womöglich etwas spannendes rund um die gezeigte Szene berichtet und zum Teil auch das gesehene reflektiert, wenn wie in diesem Beispiel fast 50 Jahre vergangen sind. Für Regisseur Todd Douglas Miller war dies allerdings kein Mittel der Wahl, denn er wollte die Bilder für sich allein sprechen lassen. So sehen wir bereits zu Beginn wie sich die die gigantische Saturn V Rakete in Zeitlupe in Cape Canaveral zur Startrampe bewegt, ringsum Schaulustige mit ihren Kameras, die möglichst nichts verpassen möchten.
Der rote Faden von „Apollo 11“ bildet die Kommunikation zwischen den Astronauten und Mission Control in Houston, wo ein jeder Schritt ganz genau beobachtet wird. Ist der Raketenstart für den einen oder anderen Zuschauer noch unspektakulär, so wird sich dies spätestens mit der bevorstehenden Landung auf dem Mond ändern. Regisseur Todd Douglas Miller zeigt wie der Mond immer näher kommt, blendet zusätzlich noch ein Höhenmeter ein, der Puls schlägt immer schneller.
Natürlich sind die Ereignisse allen Menschen bekannt, natürlich weiß man wie es ausgegangen ist und dennoch ist dieses hier zu sehende Ereignis einmalig. Die Raumfahrer vollbrachten etwas unglaubliches, die Landung auf dem Mond wurde bestenfalls mit einer 50%igen Erfolgsaussicht prophezeit und spätestens wenn man lauter Warnlampen wild blinken sieht, kann man sich in etwa vorstellen, was in diesen Personen damals vorgegangen sein muss.
Neben den restaurierten Bildern, der tollen Tonspur mit der Kommunikation zwischen den Astronauten und Mission Control, ist vor allem der überaus gelungene Score eine Erwähnung wert.
Mit „Apollo 11“ präsentiert Regisseur Todd Douglas Miller eine beeindruckende Dokumentation zur ersten Landung auf dem Mond, welche vor allem auf visueller und auditiver Ebene kaum Wünsche offen lässt.