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Luis und die Aliens

Geschrieben von Frank Schmidke am 19. Mai 2018

Welches Kind steht nicht auf Außerirdische? Für den zwölfjährigen Luis allerdings ist das ein schwieriges Thema, denn als Ufologe hat sein Vater sich ziemlich lächerlich gemacht. Die launige Animationskomödie „Luis und die Aliens“ hat dann zum Glück für Luis doch noch lustige Außerirdische zu bieten.

Luis leidet nicht nur unter dem Mobbing seiner Mitschüler, die den schüchternen Einzelgänger immer wieder aufziehen, sondern auch unter der fixen Idee seines Vaters, Armin Sonntag. Luis‘ Vater ist nämlich Ufologe und beobachtet Nacht um Nacht den Himmel, weil er fürchtet, dass Aliens auf der Erde landen könnten. Fiese Außerirdische haben dem jungen Herrn Sonntag nämlich einen gehörigen Schrecken eingejagt und mit ihrem Verschwinden dafür gesorgt, dass sein Ruf ruiniert war. Darüber vergisst Luis‘ Vater schon mal den Geburtstag seines Sohnemanns. Das ist allerdings Luis‘ geringstes Problem, denn die Schulaufsicht ist besorgt und schickt jemanden zu den Sonntags, um zu prüfen, ob Luis nicht von seinen Eltern vernachlässigt wird.

Absurder Weise landen ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt drei knuddelige Außerirdische bei Luis vor der Tür, die von ihren Raumschiff einen Shoppingkanal geguckt haben und nun unbedingt eine spezielle Matratze kaufen wollen. Luis kann da vielleicht helfen und die Aliens können ihre Gestalt verändern, wenn sie ein Haar oder ähnliches von anderen Lebewesen verschlucken. Eventuell lässt sich die Schulbehörde ja abwimmeln? Vielleicht ist sogar noch eine Story bei der coolen Schulreporterin Jennifer drin, die Luis ganz nett findet.

Auf dem Sektor der Animationsfilme führt an der Kinokasse kein Weg an Marktführer Disney vorbei und dennoch bringen diverse Animationsstudios weltweit immer wieder Filme auf den Markt, die auch ihren Reiz haben, ohne dass auch nur ein Bruchteil des Geldes in die Produktion geflossen ist, die Disney regelmäßig auffährt.

Das Produktionsteam des Films war schon für „Upps, die Arche ist weg“ zuständig, der als 3D Zeichentrickfilm mit vielen gelungenen Figuren und Szenen unterhalten konnte, aber in Sachen Story doch etwas zu wünschen übrig ließ. Bei „Luis und die Aliens“ ist das anders. Die Geschichte hat bei aller Kinderkompatibilität ihren ernsten Hintergrund (Vernachlässigung von Kindern und Mobbing), der auf verständliche Weise auch inhaltlich transportiert wird, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu heben.

Stattdessen hat „Luis und die Aliens“ einige herrlich alberne Szenen zu bieten und macht deutlich, dass auch Erwachsene ruhig mal ihre kindliche Seite zeigen können. Am Ende hat die Abentuer-Komödie dann sogar noch eine versöhnliche Botschaft zu bieten: Nicht alles Fremde ist auch feindselig. In Zeiten globaler Migrationsströme eine Aussage, die man nicht unterschätzen sollte.

Die Regisseure Christoph und Wolfgang Lauenstein haben 1990 bereits einen Oscar für ihren animierten Kurzfilm „Balance“ eingeheimst, seither tummeln sich die Zwillinge erfolgreich auf dem Animationssektor, haben allerdings noch keinen Spielfilm zu verantworten gehabt. Hier von einem Debüt zu sprechen, wäre aber absurd. Stattdessen ist „Luis und die Aliens“ ein rundherum gelungenes Animationsabenteuer, das auch in Sachen Story überzeugen kann. Das ist sonst häufig – ebenso wie bei Filmen mit aufwändigen Spezialeffekten – ein Manko, da mehr Geld und Arbeit in die Schauwerte gesteckt werden, als in die Storyentwicklung.

An der Vorherrschaft des Disney-Konzerns in Sachen Animationsfilm wird auch „Luis und die Aliens“ nichts ändern, aber die deutsch-internationale Koproduktion beweist, dass auch mit bescheideneren Mitteln tolle Kinofilme realisiert werden können, die für anspruchsvolle und technisch gut gemachte Unterhaltung sorgen.

„Luis und die Aliens“ hat nicht nur eine gute Geschichte aufzuweisen, sondern hier ist auch eine gelungene Mischung aus Humor, anspruchsvoller Animation und Familientauglichkeit zu finden. Da haben die Erwachsenen an den eingestreuten Gimmicks und Bezügen genau so viel Spaß wie die jungen Zuschauer an den turbulenten Action-Sequenzen und den schrulligen kleinen Aliens.

 

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Wir vergeben daher 6,5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Majestic, 20th Century Fox

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Länge: 80 Minuten

Kategorie: Animation, Adventure, Comedy

Start: 24.05.2018

cinetastic.de Filmwertung: (6,5/10)

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Info

Luis und die Aliens

Geschrieben von Frank Schmidke

Länge: 80 Minuten
Kategorie: Animation, Adventure, Comedy
Start: 24.05.2018

Bewertung Film: (6,5/10)

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