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Die Verlegerin

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 28. Januar 2018

Die Verlegerin

Für den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ist die Presse ein Dorn im Auge, doch auch wenn er diese gern als „Fake News“ bezeichnet, wurden von den unterschiedlichsten Medien in steter Regelmäßigkeit große Skandale an die Öffentlichkeit gebracht. Steven Spielberg verfilmt mit „Die Verlegerin“ nun die Veröffentlichung der sogenannten Pentagon Papers, was nicht nur mit fünf Golden Globes, sondern ebenso mit zwei Oscar-Nominierungen belohnt wurde.

Die VerlegerinNew York im Jahre 1971: Die New York Times veröffentlicht Auszüge aus den sogenannten Pentagon Papers, viele tausend Seiten, die über die Amtszeit von vier US-Präsidenten hinweg gezielt die US-Bevölkerung belogen und über die Erfolgsaussichten im Vietnam-Krieg im Unklaren gelassen haben. Für Ben Bradlee (Tom Hanks), dem Chefredakteur der Washington Post, ist dies natürlich eine Story, die auch er gerne haben möchte, und so setzt er mit Ben Bagdikian (Bob Odenkirk) einen seiner besten Männer darauf an, mehr über die vermeintliche Quelle der Times zu erfahren.

Gleichzeitig reagiert die US-Regierung, wie man es erwarten würde. Diese verbietet der New York Times unter richterlicher Androhung die Veröffentlichung weiteren Materials, denn mit den streng geheimen Unterlagen, könnten eigene Agenten im Ausland enttarnt werden. Zur selben Zeit findet Ben Bradlee aber auch den Whistleblower der New York Times, woraufhin dieser sich dazu bereit erklärt, das ganze Material noch einmal zu übergeben, wenn die Post dieses veröffentlichen kann. Für Herausgeberin Katharine Graham (Meryl Streep) ein großes Wagnis, denn während sie für die Wahrheit einzustehen versucht, machen ihr die eigenen Anwälte klar, was die Folgen für sie und ihr Unternehmen sein könnten.

Die VerlegerinDie Geschichte rund um die Pentagon Papers ist heutzutage kaum noch jemanden bekannt und so ließ sich Regisseur Steven Spielberg (Jurassic Park) nicht lang darum bitten, als dieser im Frühjahr des Jahres 2017 das Skript in die Hände bekam. Die Drehbuchautoren Liz Hannah (Die Liebe in mir) und Josh Singer (Spotlight) verstricken sich dabei aber nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, in politische Intrigen, denn während der damalige amtierende Präsident Richard Nixon nur vom Tonband zu hören ist, konzentriert man sich vielmehr auf die Arbeit der beteiligten Journalisten.

So kommt es auch, dass das zweistündige Drama lange Zeit benötigt, um zum Thema zu kommen, denn wo man anfangs nur undeutliche und recht zusammenhanglose Fragmente zu sehen bekommt, nimmt die Inszenierung erst mit der Veröffentlichung der Pentagon Papers in der New York Times etwas Fahrt auf. Nun folgt ein kleines Katz- und Mausspiel, die Recherche nach dem Whistleblower, woraufhin plötzlich alle Beteiligten zur Höchstform auflaufen.

Die VerlegerinAuf dem Höhepunkt ihrer eigenen Geburtstagsfeier wird nun plötzlich die Eigentümerin der Washington Post, Katharine Graham, vom Besitz der Unterlagen informiert, woraufhin hinter den Türen ein eifriges Diskutieren beginnt. Auf der einen Seite versuchen zahlreiche Redakteure einen Bruchteil der Beweise zu sichten und aufzubereiten, auf der anderen muss Graham mit engen Freunden und Anwälten darüber diskutieren, ob eine Veröffentlichung vertretbar wäre. Diese ist nämlich nicht nur durch eine enge Freundschaft zum amtierenden Verteidigungsminister befangen, sondern ist gleichfalls kurz davor, ihr Unternehmen (zu dem die Zeitung auch gehört) an die Börse zu bringen.

Während ein erstes Ja schnell beschlossen ist, muss die gleiche Entscheidung noch einmal bestätigt werden, als weitere Beweise an die Öffentlichkeit gelangen. Für die dreimalige Oscarpreisträgerin Meryl Streep (Der Teufel trägt Prada) eine Tortur, die diese aber mit vielen Emotionen zu bewältigen versteht. Herausragend ist aber auch Tom Hanks (Forrest Gump) als Chefredakteur der Washington Post, der sich der Wahrheit verpflichtet sieht, gleichwohl aber auch einsehen muss, dass diese mit einem Ende seiner Karriere verbunden sein kann. Nicht unerwähnt bleiben darf dabei die Recherche in seinem Haus, wo die eigene Tochter Limonade verkauft und so für einen echten Gag über mehrere Minuten sorgen kann.

Mit „Die Verlegerin“ ist Steven Spielberg ein wunderbares Drama rund um die Veröffentlichung der Pentagon Papers gelungen. Nervenaufreibend und spannend bis zur letzten Minute. Sehr zu empfehlen.

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Wir vergeben daher 7,5 von 10 Filmpunkten.

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Die Verlegerin

Länge: 116 min

Kategorie: Biography, Drama, History

Start: 22.02.2018

cinetastic.de Filmwertung: (7,5/10)

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Info

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Die Verlegerin

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 116 min
Kategorie: Biography, Drama, History
Start: 22.02.2018

Bewertung Film: (7,5/10)

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