Das Jahr 2017 könnte womöglich als das Jahr in Erinnerung verbleiben, in dem die meisten der lang ersehnten Fortsetzungen ins Kino kamen. Egal ob dies „Alien“, „Blade Runner“ oder der kultige „Lammbock“ waren, ihnen allen wandte man sich nach mehreren Jahrzehnten noch einmal zu. Ab dem 29.09.2017 könnt ihr Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu in ihrer altbekannten Rolle bewundern, denn „Lommbock“ ist endlich auf Blu-ray und DVD für das Heimkino erhältlich.
Vor mehr als anderthalb Jahrzehnten haben Stefan (Lucas Gregorowicz) und Kai (Moritz Bleibtreu) eine kleine Pizzeria betrieben, über die regelmäßig die verschiedensten Drogen verkauft wurden. Leider hatte das damalige Projekt einen kleinen Haken, denn ein Ermittler der Polizei ließ den Laden nicht nur auffliegen, sondern schaffte es beinahe die beiden Freunde hinter Schloss und Riegel zu bekommen. Aus der Geschichte hatte Stefan seinerzeit gelernt, der prompt ins Ausland ging, um dort eine Surfschule zu eröffnen.
Viele Jahre später wohnt Stefan nun in Dubai, wo er mit dem Geld seines zukünftigen Schwiegervaters eine Strandbar zu eröffnen versucht. Gleichwohl gedenkt er aber auch seine Verlobte Yasemin (Melanie Winiger) zu heiraten, wofür allerdings die nötigen Papiere fehlen. Kurzerhand fliegt Stefan zurück nach Würzburg, wo er natürlich auf seinen alten Freund Kai trifft. Nach einer durchzechten Nacht mit reichlich Alkohol und Drogen verschlägt es ihn schließlich zum Standesamt, wo er natürlich seine ehemals große Liebe Jenny (Alexandra Neldel) wiedertrifft. Das Chaos scheint vorprogrammiert zu sein…
Die Kiffer-Komödie „Lammbock“ avancierte im Jahre 2001 zum kleinen Geheimtipp, der schnell zum Kult unter Fans aufstieg. Über viele Jahre hinweg wünschten sich nicht wenige Fans eine Fortsetzung, doch als diese schließlich realisiert wurde und im Kino anlief, ging diese aufgrund der starken Konkurrenz beinahe unter. Eben dies ist absolut Schade, denn Regisseur Christian Zübert (Lammbock) zieht beinahe alle Register, um für seine Fans an der guten alten Zeit anknüpfen zu können.
Natürlich wurden unsere Helden von damals älter, doch wo diese seinerzeit schon kiffend den Tag auf dem Sofa verbrachten, hat sich selbst heute nur wenig geändert. Dennoch fällt das Wiedersehen umso erstaunlicher aus, denn Kai befindet sich plötzlich in einer Beziehung und hat den Drogen abgeschworen, während Stefan diese in Dubai natürlich auf keinen Fall konsumieren darf. Wie jetzt, Lommbock (Lammbock war damals die Pizzeria, Lommbock nun ein Asiate…) ohne zwei kiffende Freunde? Natürlich nicht. Damals wie heute gibt es den kleinen Laden, ein durchgesessenes Sofa und jede Menge Drogen, mit denen wiederum die unmöglichsten Geschichten entstehen.
Es wird über YouPorn, die Erziehung von Kindern und natürlich die eine große Liebe philosophiert, der sich Stefan erneut ausgesetzt sieht. Regisseur Christian Zübert setzt daher wieder auf endlose Bandwurmsätze, zwei Darsteller die ihre Rolle leben, und jede Menge Verweise aufs Original, weswegen es sich sehr anbietet, diesen davor am besten noch einmal zu schauen. Natürlich gibt es ebenso ein Wiedersehen mit alten Bekannten, was den Nostalgiefaktor noch einmal erheblich steigert. Elmar Wepper schaut als Stefans Vater kurz vorbei und natürlich haben wir mit Frank (Wotan Wilke-Möhring) und Schöngeist (Antoine Monot Jr.) wieder unsere beiden dauer-bekifften Wohnwagenhelden, die keinen zusammenhängenden Satz von sich geben können. Was fehlt, ist zuweilen dieses gewisse Etwas, denn wenn „Lommbock“ eines ist, dann über weite Strecken recht vorhersehbar.
Nach mehr als 15 Jahren präsentiert Christian Zübert die Fortsetzung seines Kultfilms „Lammbock“, bei der Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu erneut alle Register ziehen. Urkomisch und für Fans des ersten Teils wärmstens zu empfehlen.