In den letzten Jahren gab es kaum wirklich gute Horrorfilme, denn neben dem einen oder anderen Streifen aus Hollywood wurde man in erster Linie mit tausenden Filmen aus dem B- und C-Segment konfrontiert. Die beiden kanadischen Regisseure Jeremy Gillespie und Steven Kostanski versuchen nun mit ihrem neuesten Streifen „The Void“ ein wenig den Retro-Look der 1980er Jahre einzufangen, wodurch nicht nur eine Hommage an John Carpenter und Clive Barker entstand, sondern ein Film, der zuweilen auch ordentlich Spaß machen kann.
Für Polizist Daniel Carter (Aaron Poole) ist es im Grunde ein ganz normaler – langweiliger – Arbeitstag, steht er doch mitten in der Nacht irgendwo in der Einöde der Provinz, um seinen Dienst irgendwie über die Runden zu bekommen. Plötzlich entdeckt Daniel einen blutüberströmten Mann (Evan Stern) am Straßenrand, den er natürlich sofort ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen versucht. Das Problem dabei ist nur, das Krankenhaus direkt in der Nähe wird nach einem Brand nur noch von einer Restbesetzung am Laufen gehalten, doch Daniel hat kaum eine andere Wahl.
Dort angekommen, beginnen sich die Ereignisse auch bereits zu überschlagen. Eine Krankenschwester beginnt Daniel anzugreifen, vor der Tür stehen in weißen Roben gekleidete Gestalten und nicht zuletzt betreten auch noch zwei seltsame Jäger das Hospital, die ebenfalls nichts Gutes im Sinn haben. Als sich dann auch noch die ersten Todesopfer in wilde Bestien verwandeln, scheint sich das Tor der Hölle aufgetan zu haben, um alle noch lebenden Menschen endgültig zu verschlingen.
Wer kennt nicht noch die großen Horrorfilme der 1980er Jahre, in denen John Carpenter und Clive Barker den Zuschauern zuhause das Fürchten lehrten. Die beiden Kanadier Jeremy Gillespie (Suicide Squad) und Steven Kostanski (Crimson Peak) versuchen nun nichts Geringeres, denn ihr über Crowdfunding finanziertes Projekt ist auf der einen Seite als Hommage an die damaligen Meister zu verstehen, auf der anderen aber auch als Tribut an die vielen Fans, die in den letzten Jahren mit zu viel minderwertigem Schrott im Horror-Segment abgespeist wurden.
Zugegeben, große Versprechen zweier recht unbekannter Gestalten, die bei „The Void“ aber zumindest zum Teil dann doch eingelöst werden konnten. Die Geschichte an sich ist recht bekannt, für 90 Minuten Länge beinahe etwas dünn, so ist auch hier von vornherein klar, woraufhin alles hinauslaufen soll. Polizist Daniel Carter gegen den Rest der Welt, um irgendwie der Hölle fern zu bleiben und das Böse zu besiegen. Was sich recht altbacken und völlig überholt anhört, wird hier im Retro-Look entsprechend aufbereitet, wobei man sich komplett vom CGI trennt und stattdessen auf gutes Make-Up und ein entsprechendes Maskenbild baut.
Monster, denen überall Tentakeln entwachsen, mutierte Menschen, die sich die Haut in Fetzen vom Gesicht reißen, finstere Gestalten, die direkt der Hölle entsprungen sein könnten. Was auf der einen Seite recht eklig ist, erinnert auf der anderen an Clive Barkers „Hellraiser“, dem hier offen in mehr als nur einer Szene Tribut gezollt wird. Von Seiten der Darsteller kann man nur wenig Positives wie auch Negatives berichten, denn für „The Void“ wurden weitestgehend unbekannte Personen verpflichtet, die – wie in Horrorfilmen üblich – auch zumeist recht schnell das Zeitliche segnen.
Trotz überschaubarer Geschichte ist „The Void“ sehenswerte Genrekost im Stil der 1980er Jahre, die offen den alten Filmen von John Carpenter und Clive Barker Respekt zollt. Für Fans der alten Klassiker definitiv einen Blick wert.