„Liebe zwischen den Meeren“ lautet der deutsche Titel des romantischen Dramas, das im Original wesentlich eleganter „The Light between the Oceans“ heißt. Ab sofort ist der Film mit Michael Fassbender („Assassins’s Creed“) und Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander („The Danish Girl“) für das Heimkino erhältlich.
Die dramatische Liebe zwischen der jungen Isabel und dem Kriegsveteran Tom beginnt in Australien Anfang der 1920er Jahre. Tom kehrt nach dem ersten Weltkrieg zurück, eine Familie hat er nicht. Nach den schlimmen Ereignissen sucht er Ruhe und Einsamkeit. Die findet er als Leuchtturmwärter auf einer abgelegenen Insel im Westen. Früh lernt er Isabel aus dem nächsten Küstenort kennen und lieben. Die beiden heiraten und sie zieht mit ihm auf die einsame Insel Janus Rock zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean, um den Leuchtturm zu pflegen und Schiffe zu lotsen. Eines Tages entdecken sie ein angespültes Ruderboot, in dem die Leiche eines Mannes liegt und ein neugeborenes Baby.
Der Notfall müsste sofort gemeldet werden, denn sicherlich existiert irgendwo eine sorgende Mutter des Babys. Doch das Schicksal des Paares Tom und Isabel wiegt schwer. Denn bereits zwei Mal hat Isabel eine schmerzhafte Fehlgeburt erlitten. Das Ehepaar wünscht sich verzweifelt ein Kind. Und so nehmen sie das Baby an sich und geben es fortan als ihr eigenes aus. Die Konsequenzen ihres Handelns bekommen sie wenige Jahre später zu spüren, als sie der leiblichen Mutter (Rachel Weisz) des Kindes begegnen.
Regisseur Derek Cianfrance („Blue Valentine“) verfilmt den Roman der Autorin M. L. Stedman und setzt insbesondere die raue Küstenlandschaft sehenswert in Szene. Der Zuschauer lernt alle Wetterformen in dem gut zweistündigen Drama kennen: Sonnenschein, dicke Wolken, eine steife Brise, die durch die verschiedenen Dünen und Gräser wehen oder auch starke Stürme mit einem ohrenbetäubenden Platzregen. Die Autentizität der Kulisse ist einer der Stärken. Hier zahlt es sich aus, dass sich Cianfrance als Drehort eine einsame Küste Neuseelands ausgesucht hat. Die Crew lebte dort in Wohnmobilen und konnte sich von morgens bis abends auf das Filmen konzentrieren. Nebenbei wurden schöne Naturschauspiele, wie Sonnenaufgänge usw. in die Szenen eingeflochten. In die traumhafte Kulisse fügen sich zudem die Kostüme der Figuren nahtlos ein. Kostümdesignerin Erin Benach findet einen farblich sehr ansprechenden und authentischen Kleidungsstil mit naturnahen, hellen Tönen.
Der Inszenierung von Cianfrance und der schauspielerischen Leistung von Vikander und Fassbender ist es zu verdanken, dass der Film in keiner Phase kitschig wirkt. Auf schmalzige Zeilen verzichten die Verantwortlichen, was zu einer wohltuenden Balance zwischen Drama und Romanze führt. Einzig die letzten 15 Minuten des Films, die etwas detailarm und plötzlich den Ausgang der Beziehung erzählen, trüben das Filmerlebnis ein wenig.
Der Umfang der Blu-ray liegt im Mittelmaß. Fans werden mit einem Making of beglückt, das insbesondere auf den Drehort eingeht. Weiter enthält die Disc noch ein Feature zum Leuchtturmwärter und einem Audiokommentar des Regisseurs.
„Liebe zwischen den Meeren“ ist herzzerreißend, dramatisch und romantisch zugleich. Hier müssen einige Zuschauer bestimmt zum Taschentuch greifen. Schade nur, dass die Geschichte zwischen Tom und Isabel zum Ende hin schnell und etwas abrupt abgehandelt wird.