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John Wick 2

Geschrieben von Frank Schmidke am 9. Februar 2017

Mit der Figur des notgedrungen aus dem Ruhestand zurückgekehrten Hitmans „John Wick“ feierte Keanu Reeves 2015 ein ebenso furioses wie brachiales Comeback als Action-Star. Und weil es so schön erfolgreich war, legen die Macher nun noch einen weiteren Teil nach. Es liegt nahe, dass auch dieser an der Kinokasse seinen Schnitt machen wird, weshalb aus den bleihaltigen Abenteuern des John Wick wohl letztlich zumindest eine Trilogie werden wird. Doch das bleibt vorerst Zukunftsmusik, zunächst muss der Killer „John Wick“ einen weiteren unmöglichen Auftrag durchführen.

Der unüberlegte und brutale Raub seines Autos durch den Sohn eines russischen Mafiabosses beraubte John Wick (Keanu Reeves) nicht nur seiner geliebten Karre, sondern auch des letzten Andenkens an seine kürzlich verstorbene Frau. Und der ehemalige Berufskiller mit legendärem Ruf als Personifizierung des Boogeyman macht sich auf einen Rachefeldzug, der eine brachiale Spur des Todes nach sich zieht. Das alles ist im ersten Teil des Action-Thrillers „John Wick“ zu bestaunen.

Doch sein Auto, den geliebten Vintage Mustang, hat John Wick noch immer nicht zurück. Folgerichtig beginnt „John Wick 2“ mit der wilden Jagd auf eben diese Karre. Dabei wird nicht nur der verbleibende Rest des russischen Mafia-Clans in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch, das innig geliebte Automobil.

Doch zur Ruhe kommt der (ehemalige) Killer anschließend beileibe nicht. Niemand entkommt dieser kriminellen Parallelwelt ein zweites Mal unbeschadet. Der Mafiasprössling Santino Marchesi (Riccardo Scarmatio) fordert eine alte Blutschuld ein, denn er half John Wick einst, aus diesem Leben zu entkommen. Nun soll John Santinos Schwester Gianna (Claudia Gerini) töten, die demnächst zum Oberhaupt der Mafia-Familie ernannt wird. Der scheinbar unmögliche Auftrag führt John Wick nach Rom.

Der Hochgeschwindigkeits-Actioner „John Wick 2“ folgt der alten Fortsetzungslogik, dem Zuschauer mehr von den gleichen Zutaten zu präsentieren, die schon im Vorgänger so gut funktionierten. Als da wären derbe, choreografierte Schießereien, wortkarge Typen, die, wenn sie schon den Mund aufmachen, markige Sprüche loslassen, und eine sehr durchgestylte kriminelle Parallelwelt. All dies ist auch in „John Wick 2“ zu bestaunen, und wem das genügt, der wird auf seine Kosten kommen und sich gut unterhalten fühlen.

Allerdings ist es auch ein bisschen schlicht, einfach den gleichen Film noch einmal zu drehen. Zwar stimmt die durchaus stylishe Optik auch in John Wicks zweiter Mission, und in Sachen Action weiß Regisseur Chad Stahelski auch noch eins draufzusetzen. Kein Wunder, der Mann war schließlich wie auch Drehbuch-Kollege Derek Kolstad Stuntman. Die Dramaturgie allerdings ist mehr oder minder identisch, wenn man einmal davon absieht, dass es gleich mit der actionreichen Karosserie-Wiederbeschaffung beginnt. John Wick wird erneut gezwungen, etwas zu tun, was er eigentlich nicht will, aber verdammt gut kann. Wick ist eben der Boogeyman. Der lässt sich allerdings nicht gerne sagen, was er zu tun hat.

In Sachen kriminelle Parallelwelt baut der zweite „John Wick“-Teil weitere Verzweigungen auf, so die Hotelkette des Continental, die auch dem italienischen Altstar Franco Nero zu einem kleinen Auftritt verhilft, oder aber das Netz der Obdachlosen in New York. Zum Teil ist das ganz gelungen und fügt der Mythologie der John-Wick-Welt interessante neue Aspekte hinzu. Anderes allerdings wirkt deutlich überstrapaziert und verkommt zur hohlen Geste. Das Finale, gleichwohl auch ein Filmzitat,  ist dann allerdings wieder sehr nett anzuschauen.

So überraschend das erste Auftauchen des Ex-Profikillers John Wick auf der Leinwand war, so absehbar ist sein aktuelles zweites Action-Abenteuer.

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Wir vergeben daher 5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Concorde

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Länge: 100 Minuten

Kategorie: Action, Crime, Thriller,

Start: 16.02.2017

cinetastic.de Filmwertung: (5/10)

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Info

John Wick 2

Geschrieben von Frank Schmidke

Länge: 100 Minuten
Kategorie: Action, Crime, Thriller,
Start: 16.02.2017

Bewertung Film: (5/10)

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