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Der Vollposten

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 13. Februar 2017

Der Vollposten

Mit dem Beruf eines Beamten assoziieren die meisten von uns beinahe automatisch einen faulen Menschen, recht lockere Arbeitszeiten und allerhand anderer Annehmlichkeiten, die vielen von uns für immer verwehrt bleiben werden. Das man eben diese Vorurteile auch im sonnigen Italien kennt, beweist die spritzige Komödie „Der Vollposten“, die in Italien nicht nur rund 10 Mio. Zuschauer in die Kinos lockte, sondern die nun auch endlich bei uns für das Heimkino erhältlich ist.

Der VollpostenSeit frühster Kindheit hat Checco Zalone nur ein Ziel vor Augen, denn er möchte wie sein Vater Beamter werden. Schon früh haben es ihm die Stempel angetan, die zahlreichen Annehmlichkeiten, die lockere Arbeit und natürlich die schönen Frauen, bei denen er es als Beamter besonders leicht haben soll. Eines Tages beschließen die Politiker Italiens allerdings eine große Reform, bei der jeder Posten auf den Prüfstand gestellt werden soll.

Ausgerechnet der langjährige Beamte Checco soll dabei das Nachsehen haben, doch so einfach lässt sich dieser nicht aus seiner Festanstellung herauskaufen. Trotz sehenswerter finanzieller Angebote lehnt er eine Auflösung des Vertrages ab, woraufhin ihn die aufstrebende Politikerin Dottoressa Sironi (Sonia Bergamasco) wild von einem Dorf ins nächste versetzt, was schon bald recht seltsame Ausmaße annehmen soll, befindet sich dieser doch schon bald in der afrikanischen Savanne und irgendwo am Nordpol. Ausgerechnet dort lernt Checco die hübsche Wissenschaftlerin Valeria (Eleonora Giovanardi) kennen und lieben, doch auch hier droht bereits die nächste Versetzung, gibt dieser doch selbst für die große Liebe seine Festanstellung nicht auf.

Der VollpostenLuca Pasquale Medici kennt in Italien wirklich jedes Kind und wer diesen nicht kennt, der kennt zumindest die von ihm verkörperte Künstlerfigur des Checco Zalone, der nun bereits in seinem vierten Film zu sehen ist. „Der Vollposten“ war allerdings der erste Film der auch in Deutschland im Kino zu sehen war, denn neben dem bekannten Till Schweiger Humor und einer Hand voller französischer Komödien, haben es witzige Filme aus den europäischen Nachbarländern alles andere als leicht.

Die Inszenierung von Gennaro Nunziante (Sole a catinelle) könnte aber auch hierzulande Gefallen finden, denn Checco Zalone verkörpert beinahe alles, was man am Beamtentum missbilligt. Arbeitszeiten bei denen man den Tag als erstes im Café beginnt, Genehmigungen die erst nach dem richtigen Bestechungsgeld ausgestellt werden und natürlich ein Leben im privaten Bereich, bei dem man nicht nur jede Frau bekommt, sondern ganz nebenbei von der eigenen Mutter selbst im gehobenen Alter noch verwöhnt wird.

Die Figur des Checco Zalone hält den Italienern einen Spiegel vors Gesicht, was nicht etwa verletzend, sondern ungemein komisch ausgespielt wird. Dabei werden natürlich jede Menge Vorurteile durch den Kakao gezogen, ungemein übertrieben dargestellt, wodurch nicht jeder Witz wirklich sitzen soll. Durch die hohe Dichte an Schoten soll dies aber auch nur bedingt ins Gewicht fallen, denn kaum ist man über eine mäßige Stelle hinweg, trifft bereits der nächste Satz mitten ins Ziel.

Der VollpostenDabei ist „Der Vollposten“ recht eindimensional angelegt, denn die rund 90 Minuten gehen von einer anfänglichen Bestandsaufnahme in Italien einmal rund um den Erdball, woraufhin sich Checco Zalone ausgerechnet in Norwegen zu einem besseren Menschen entwickeln soll. Besserer Mensch? Nun, bedingt, das soll an dieser Stelle jedoch nicht weiter verraten werden. Was wir hier aber bereits vorweg nehmen dürfen ist, dass sich seine Figur zwar nicht unbedingt glaubhaft weiterentwickelt, dies aber zumindest im Einklang mit der großen Liebe Valeria und der Politikerin Dottoressa Sironi stehen soll, die beide sehenswert von Eleonora Giovanardi (Natale a Londra: Dio Salvi la Regina) und Sonia Bergamasco (Die besten Jahre) verkörpert werden. In der einen oder anderen Szene schaffen es diese sogar die Oberhand zu gewinnen, wodurch ausgerechnet die Künstlerfigur des Checco Zalone ins Hintertreffen gerät.

„Der Vollposten“ ist eine sehenswerte italienische Komödie, bei der zwar nicht jeder Witz auf Anhieb sitzt, die aber dennoch kurzweilige 90 Minuten mit ihrem ganz eigenen Humor zu unterhalten versteht.

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Wir vergeben daher 7 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Weltkino

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Der Vollposten

Länge: 90 min

Kategorie: Comedy

Start: 17.02.2017

cinetastic.de Filmwertung: (7/10)

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Bewertung Extras: (5/10)

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Info

Der Vollposten

Der Vollposten

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 90 min
Kategorie: Comedy
Start: 17.02.2017

Bewertung Film: (7/10)

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