Die Situation kennt wohl jeder. Die Garage ist voll, die Wohnung überfüllt, also sucht man sich sogleich externen Lagerplatz, um alte Dinge zu verstauen, die man später womöglich noch einmal gebrauchen könnte. Was aber ist, wenn sich bei genannten Dingen plötzlich Sachen wieder finden lassen, die man am liebsten der Angebeteten für immer verschweigen würde? Mit dieser Angst spielt der Thriller „Bunker – Es gibt kein Entkommen“, der ab dem 6. Oktober 2015 für das Heimkino erhältlich ist.
Nach einigen gescheiterten Beziehungen ist die Mittzwanzigerin Ella (Mischa Barton) davon überzeugt das ihr neuer Verlobter etwas verschweigen will, denn warum räumt er sonst in steter Regelmäßigkeit alle privaten Dinge aus der Wohnung heraus und verstaut diese in einem externen Lagerraum? Zusammen mit ihrer besten Freundin versucht Ella schließlich diesem Problem nachzugehen, woraufhin sie sich des Abends zu besagtem Lager begibt, um dieses einmal in Augenscheint zu nehmen. In einem endlosen Labyrinth aus Gängen findet sie schließlich besagten Lagerraum, doch was dort auf sie wartet, hätte niemand der beiden im Leben erahnt.
Das Spiel mit der Angst ist nach wie vor ein überaus lukratives Geschäft, was sich nicht nur in einer Vielzahl an Thriller und Horrorfilmen für das Home Entertainment wiederspiegelt, sondern insbesondere in deren Qualität. Der neuste Streich von Filmemacher Matt Winn ist leider genau dort einzuordnen, denn nach seinem durchaus gelungenen „January 2nd“ vor nunmehr neun Jahren begibt dieser sich zusammen mit Drehbuchautor James Handel (We Are Happy) auf unbekanntes Terrain, was trotz namhafter Besetzung nur nach hinten losgehen konnte.
Ein riesiger Komplex aus Lagerräumen verteilt auf insgesamt vier Etagen, Räume bei denen einer aussieht wie der andere, sterile Gänge, die keinerlei Wiedererkennungseffekt für den Zuschauer haben. Genau so könnte man „Bunker – Es gibt kein Entkommen“ beschreiben, einen Thriller der jedwede Spannung vermissen lässt und dabei nach dem Schema F vorgeht, wenn es darum geht allerlei Menschen verschwinden zu lassen. Dabei fängt es doch gar nicht mal so schlecht an, wenn Ella und ihre Freundin den Komplex betreten, besagten Lagerraum finden und dort eine grausame Entdeckung machen.
Leider kann „Bunker – Es gibt kein Entkommen“ dieses Niveau nicht halten, denn was nun kommt hat der Zuschauer in tausenden anderer Horrorfilme bereits gesehen. Die verschiedensten Menschen finden sich dort unten ein, jeder hat seine ganz eigenen Probleme, woraufhin ein unbekanntes Etwas diese schließlich wild durch die Gänge hetzt und einen nach dem anderen ermordet. Bewaffnet mit einem Schwert ist dies für eine FSK16 Produktion zum Teil recht blutig gehalten, zum anderen ist „Bunker – Es gibt kein Entkommen“ aber auch so langweilig, das der Zuschauer schon bald das Interesse zu verlieren droht. Ein Gang sieht aus wie der andere, die Räume gleichen sich aufs Haar und ganz nebenbei sind die unterschiedlichsten Figuren noch so uninteressant, da diese kaum eine Figurenzeichnung erfahren haben.
Was bleibt sind nette Spielereien mit dem Licht, denn dank Bewegungsmelder geht dieses alle paar Minuten aus, was zumindest im Ansatz so etwas wie Spannung erzeugen kann. Leider vermag aber auch dies den Film nicht zu retten, woran die Darsteller nicht ganz unbeteiligt sind. Das sich unter diesen ausgerechnet Robert Knepper (Prison Break) befindet ist beinahe noch seltsamer, hätte man diesem doch zugetraut ein Drehbuch im Vorfeld zu lesen.
Matt Winn’s „Bunker – Es gibt kein Entkommen“ ist ein austauschbarer Thriller, der mit den bekannten Genreelementen spielt und dabei keinerlei Neuerungen aufzuweisen hat.