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Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 1. Juli 2015

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt

Wenn zwei Menschen beschließen der Ehe ein Ende zu bereiten, so sind zumeist die Kinder die leidtragenden, die fortan nicht nur mit einem Elternteil aufwachsen, sondern sich im schlimmsten Fall auch noch für einen Menschen entscheiden müssen, bei dem sie fortan leben möchten. Der Franzose Martin Bourboulon dreht in seiner neusten Komödie „Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt“ die Geschichte diesmal jedoch um, denn was passiert eigentlich, wenn niemand die Kinder möchte?

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinntNach 15 gemeinsamen Jahren beschließen Vincent (Laurent Lafitte) und Florence (Marina Foïs) der Ehe ein Ende zu bereiten. Der Alltag hat beide bereits vor langer Zeit eingeholt, die Luft scheint endgültig raus zu sein und selbst die Kinder sind inzwischen in einem Alter, in dem sie damit eigentlich umgehen können müssten. Den Kindern Mathias (Alexandre Desrousseaux), Emma (Anna Lemarchand) und Julien (Achille Potier) wird dies kurzerhand mitgeteilt, woraufhin die große Frage gestellt wird, bei wem sie fortan leben möchten. Letzteres hat jedoch eine Haken, denn Vincent hat ein Jobangebot auf Haiti bekommen, während Florence bei einem großen Bauprojekt in Dänemark mitwirken darf, wie löst man dies also nun am besten? Natürlich steckt Florence im ersten Schritt zurück, doch als diese schließlich ihren Ehemann mit einer Krankenschwester erwischt, beginnt ein erbitterter Rosenkrieg, um die Kinder dem jeweils anderen zuzuschieben.

Screwball-Komödien in denen ein Paar nach langer Zeit feststellen muss dass es dennoch wie geschaffen für einander ist, gibt es eine ganze Menge, mit „Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt“ plante der französische Filmemacher Martin Bourboulon (Die Wahrheit über Charlie) nicht weniger, wenn er zusammen mit den Autoren Alexandre de La Patellière, Mathieu Delaporte und Guillaume Clicquot de Mentque eine Geschichte entwarf, die sich in dieser Form lieber niemals im wahren Leben zutragen sollte.

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinntBereits die Eingangssequenz könnte treffsicherer kaum sein, wenn eine namenlose Babysitterin das Haus besagter Familie verlässt und sich nur mit den Worten „Ich hasse ihre Kinder“ verabschiedet. Vincent schaut ihr noch kurz nach, grübelt ein wenig und widmet sich anschließend wieder seinem Alltag, können seine Kinder doch gar nicht so übel sein. Das diese These nicht im Ansatz richtig ist, müssen er und seine Frau schon bald erfahren, denn als es darum geht bei wem diese nach der Scheidung letztendlich leben, ereignen sich die einen oder anderen Dinge, mit denen niemand so recht geplant hat.

Ähnlich wie in „Der Rosenkrieg“ verläuft nun die Phase der Scheidung, in der ein Elternteil dem jeweils anderen nicht etwa das Sorgerecht streitig machen, sondern am ehesten die Kinder loswerden möchte. Vincent möchte gern eine Beförderung in Haiti annehmen, Florence dagegen ein Bauprojekt in Dänemark leiten, bei beiden kann man Kinder nun beim besten Willen nicht gebrauchen. Es beginnt mit lockerem zureden, ein jeder stellt sich selbst als schlechtes Elternteil hin, doch schon bald müssen härtere Geschütze aufgefahren werden, um sich selbst unbeliebt zu machen.

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinntVincent nimmt seine drei Kinder beim Paintball ordentlich aufs Korn, erzählt dem eigenen Sohn des nachts erotische Träume, während Florence nicht nur die Geburtstagsparty ihrer Kinder ruiniert, sondern ganz nebenbei dem Freund ihrer Tochter allerlei Peinlichkeiten erzählt. Nichts ist beiden zu Schade, woraufhin schon bald die eigenen Kinder zu leiden haben. Genau hier verkommt „Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt“ zur Klamotte, denn so ungewöhnlich und weltfremd die Situation an sich bereits ist, die Kinder erfahren in den kurzweiligen 85 Minuten Leid, was man so leider weder akzeptieren, noch sonderlich witzig finden kann.

Es gibt ganz ohne Frage komische Situationen die an Peinlichkeiten nicht zu unterbieten sind, doch nach einem sehenswerten Einstand flacht auch dies mit fortlaufender Spielzeit nur all zu sehr ab, bis am Ende dennoch ein jeder erkennen muss, dass er eine Scheidung doch im Grunde gar nicht will.

Martin Bourboulons „Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt“ ist eine kurzweilige Komödie, die mit Witz überzeugt, der allerdings im Mittelteil zuweilen ordentlich die Luft ausgeht. Eltern sollten sich das Anschauen des Films allerdings ganz genau überlegen, denn wer emotional nicht damit klar kommt das Kindern Leid zugefügt wird, der wird daran absolut nichts unterhaltsam finden.

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Copyright: Tobis

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Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt

Länge: 85 min

Kategorie: Comedy, Drama, Romance

Start: 09.07.2015

cinetastic.de Filmwertung: (6/10)

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Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt

Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 85 min
Kategorie: Comedy, Drama, Romance
Start: 09.07.2015

Bewertung Film: (6/10)

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