Wenn es um das Bewerben von Produkten geht, so ist es immer wieder ein Ereignis wenn PR Agenturen und Filmverleihe versuchen Vergleiche mit anderen Filmen herzustellen, um den eigenen in einem möglichst positiven Licht dastehen zu lassen und somit das Interesse des Zuschauers zu wecken. Im Falle des Debütfilms „Outpost 37“ von Regisseur Jabbar Raisani wird sogar der Vergleich zum legendären „District 9“ gezogen, doch kann dieser wirklich den hohen Erwartungen gerecht werden?
Der Planet Erde wird im Jahre 2012 von einer unbekannten außerirdischen Rasse angegriffen, der man basierend auf dem äußeren Erscheinungsbild und dem Durchhaltevermögen nur den Namen „Heavies“ verleiht. Der Krieg zwischen der Menschheit und den „Heavies“ dauert beinahe zehn Jahre an, die Menschheit befand sich mehr als einmal am Abgrund, doch dann gelang es der Erdbevölkerung durch einen vereinten Gegenschlag die Aliens von der Erde zu vertreiben. Auf der Flucht ließen diese einige Tausend ihrer Artgenossen zurück, die fortan auf der Erde wanderten, brandschatzten und zu einer ernsten Bedrohung wurden. Um dieser Gefahr zu begegnen, entschloss man sich überall auf der Welt Outposts zu errichten, diese mit den besten Soldaten zu besetzen und somit einen steten Schutz zu errichten, der feindlichen Übergriffen standhalten kann.
Die Jahre zogen ins Land, die Outposts gerieten in Vergessenheit, wodurch viele nicht nur unterbesetzt waren, sondern ebenso geschlossen wurden. Einer der letzten ist Outpost 37, mitten im am stärksten bekämpften Gebiet, wo sich nur echte Soldaten hinwagen sollen. Dort trifft schließlich auch ein Kamerateam ein, welches die Geschehnisse vor Ort auf Film festhalten möchte, doch wer nun denkt dies sei eine Spazierfahrt, der hat sich gründlich getäuscht.
Von Jabbar Raisani werden bisher wohl nur die wenigsten etwas gehört haben, wenn man sich seine Karriere jedoch etwas genauer anschaut, so wird man zweifelsohne mit einigen Werken konfrontiert, bei denen Raisani als Visual Effects Supervisor zum Einsatz kam. Nach Filmen wie „Game of Thrones“, „Fantastic Four“ und „Machete“ versucht er nun einmal die Position des Regisseurs auszuüben, wenn er von einer Gruppe Soldaten berichtet, die einsam und allein ihren Stützpunkt gegen eine Horde Aliens verteidigen muss.
Ausgestattet mit einem recht übersichtlichen Budget versucht Jabbar Raisani einen besseren B-Movie auf die Beine zu stellen, der entfernt wohl an Filme wie „Starship Troopers“ oder „World Invasion: Battle Los Angeles“ erinnern könnte. Eine Hand voller taffer Hunde, eine Basis die verteidigt werden muss und jede Menge Aliens, die nun natürlich eine zweite Invasion der Erde planen. Leider ist genau dieser Science-Fiction Ansatz mit einer ordentlichen Portion des halbdokumentarischen bestenfalls im Ansatz gelungen, denn wenn dieses anderthalbstündige Werk vor allem eines ist, dann garantiert nicht spannend. Wir sehen die unterschiedlichsten Soldaten in einer trostlosen Umgebung ihre Runden drehen, wobei einer wie der andere aussieht und man als Zuschauer bis zuletzt auf echte Sympathieträger warten muss. Es ist im Grunde egal was mit den Menschen passiert, denn wo schon die Geschichte an sich nicht unbedingt viel zu erzählen hat, wissen auch die unterschiedlichsten Charaktere den Film nur bedingt anzureichern.
Zu erzählen gibt es neben der Geschichte jedoch eine ganze Menge, was zumeist in Form kurzer Interviewsequenzen eingeworfen wird. Das Kamerateam interviewt diverse Soldaten abseits der Kämpfe, fragt diese zu privaten, gleichwohl aber auch zu Themen vor Ort aus, die diese belasten. Neben den endlosen Märschen durch die Ödnis und eben diesen Interviews gibt es natürlich auch Konfrontationen mit dem Feind, die hier zum Teil recht witzig dargestellt sind. Wo finanzielle Mittel fehlen da muss man sich etwas ausdenken, und so sieht man die Aliens im Grunde nur in dicken Anzügen aus Stahl, die direkt von der Comic Con kommen könnten. Was folgt sind ein paar blaue Salven mit Lasergewehren, ein paar übersichtliche Explosionen sowie jede Menge gefallener Soldaten, welche die Ausweglosigkeit der Lage darzustellen versuchen.
Es gibt zahllose Beispiele dafür wie man mit geringen finanziellen Mitteln etwas durchaus Sehenswertes auf die Beine stellen kann, sofern denn die Idee hinter dem Projekt wirklich stimmt. Im Falle von „Outpost 37“ wird man als Zuschauer jedoch bitter enttäuscht, was zum einen am Drehbuch begründet liegt, zum anderen aber auch in der Form der Umsetzung, die jedwede Spannung vermissen lässt.