Die preisgekrönte Serie um den vermutlichen Schläfer und Ex-Kriegsgefangenen Sergeant Brody geht in die dritte Runde. Bereits nach wenigen Folgen wird klar: Den Drehbuchautoren scheint der Stoff ausgegangen zu sein.
Nach dem verheerenden Bombenanschlag auf die CIA-Zentrale suchen Carrie (Claire Danes) und Saul (Mandy Patinkin) nicht nur nach der Wahrheit über das Attentat, sondern müssen auch ihre Karrieren und ihr Privatleben retten. Brody (Damian Lewis) ist nach dem Attentat der Hauptverdächtige und der nun meistgesuchte Mann der Welt. Er hält sich nach seiner Flucht am Ende der zweiten Staffel gezwungenermaßen in der Hauptstadt Venezuelas, Caracas, auf. Gleichzeitig gibt es auch für Brodys Frau und seine zwei Kinder ein Leben nach dem Attentat. Sie müssen lernen damit umzugehen, dass ihr Ehemann und Vater in ganz Amerika beschuldigt wird, die CIA-Führungsriege ausgelöscht zu haben und damit Staatsfeind Nr. 1 ist. Besonders Brodys Tochter Dana hat nach einem Selbstmord-Versuch Probleme, ein normales Teenager-Leben zu führen. Im weiteren Verlauf der dritten Staffel wird Sergeant Brody mit Carries Hilfe erneut für eine gefährliche Mission rekrutiert und hofft damit seine Ehre zu retten. Der Plan geht jedoch nicht auf und Brody wird mitten im Iran zur Zielscheibe.
Carrie Mathison hat in der ersten Hälfte der Staffel vor allem mit sich selbst zu tun. Sie ist aufgedreht, psychisch angeschlagen und wird sogar in eine geschlossene Anstalt eingewiesen. Wie auch schon in den vorherigen Staffeln kann der Charakter, gespielt von Claire Danes, dem Zuschauer sehr auf die Nerven gehen. Es ist eine anstrengende Figur, die aufbrausend ist und nie locker lässt. Oftmals wirkt sie dadurch unsympathisch. Das Schicksal von Sergeant Brody wird hingegen in den ersten Folgen nur in einem Nebenstrang verfolgt. Dafür konzentriert sich die erste Hälfte sehr stark auf die Familie Brody: Ehefrau Jessica und Tochter Dana. So plätschern die ersten Folgen etwas inhaltslos vor sich hin. Viele Fans kritisierten diese starke Konzentration auf die Familie Brody. Den Mutter-Tochter-Erzählstrang halten viele Zuschauer für unnötig und bezeichnen ihn als Lückenfüller. Und in der Tat wirkt die Handlung unnötig in die Länge gezogen. „Homeland“ hat nun viel weniger mit der Arbeit von Geheimdiensten und der Terrorbekämpfung im eigenen Land zu tun. Wirklich spannend mit einigen Überraschungen und Wendepunkten wird es erst im weiteren Verlauf der Staffel.
Das Bonusmaterial der Blu-rays ist wenig beeindruckend und bietet eher gewöhnliche Kost für den Fan: Neben einigen entfallenen Szenen und einem Featurette zu den Dreharbeiten darf man sich über einen Audiokommentar mit Damian Lewis und Alex Gansa freuen. Auf technischer Seite gibt es an der Blu-ray nichts auszusetzen. Bild und Ton sind sehr zufriedenstellen. Freunde des englischen Originaltons freuen sich über DTS-HD-Master Audio 5.1, der die deutsche Spur wird als DTS 5.1 ausgespielt.
Zwar bewegen sich die Darsteller-Darbietungen wie auch in den vorherigen Staffeln auf einem hohen Niveau, doch dieses Mal wird dem Zuschauer leider kein derart mitreißender Handlungsbogen geboten. Betrachtet man also die dritte Staffel Homeland gänzlich, ist sie die bislang schwächste Staffel. Spannung kommt erst gegen Ende der Staffel auf. Ohne zu viel verraten zu wollen: Auch das Staffelfinale wird nicht jedem Fan schmecken und ihn wohlwollend auf die vierte Staffel schauen lassen, die ab Oktober 2014 in den USA ausgestrahlt wird.
