Der japanische Regisseur Takashi Shimizu gehört zu den wenigen Filmemachern die dem J-Horror zur Jahrtausendwende ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt haben, wodurch eine Wende in Japan eingeleitet wurde. Einer von Shimizus letzten Filmen war der Horrorfilm „Flug 7500“, für den er nicht nur erstmals ein ordentliches Budget zur Verfügung gestellt bekam, sondern der auch beinahe zwei Jahre auf seine Veröffentlichung wartete und nun kurzerhand auf DVD in den Handel kommt.
Im Grunde sollte es für den Vista Pacific Flug 7500 ein Tag wie jeder andere werden, denn die Strecke von Los Angeles nach Tokio wurde von der Crew bereits unzählige Male routiniert bewältigt. Der zehnstündige Flug soll diesmal von 273 Passagieren angetreten werden, doch plötzlich kommt es mitten über dem Ozean zu Turbulenzen. Das Flugzeug wird durchgeschüttelt, Gepäckstücke fliegen umher, einer der Passagiere leidet unter heftigen Atemproblemen. Besagte Person verstirbt trotz zweier Ersthelfer noch an Ort und Stelle, woraufhin die Flugbegleiterinnen Laura (Leslie Bibb) und Suzy (Jamie Chung) kurzerhand beschließen den verstorbenen in der ersten Klasse zu deponieren und die verbliebenen in der zweiten Klasse zu sammeln. Es ist im Grunde eine Situation nach Lehrbuch, doch plötzlich verschwindet die Leiche und ein mysteriöser Geist scheint das Flugzeug unsicher zu machen.
Der japanische Regisseur Takashi Shimizu hat sich vor etwa einem Jahrzehnt mit Filmen wie „Ju-on“ und „Der Fluch – The Grudge“ im Bereich der J-Horror einen Namen machen können, mit „Flug 7500“ kommt nun das nächste Werk, dass erneut tief in der japanischen Mythologie verankert ist. Besagter Film wurde bereits vor zwei Jahren vollends abgedreht, fürs Kino angekündigt, bevor sich selbiger Start ein ums andere Mal verschob. Das der Kinostart nun endgültig aufgehoben wurde sollte für sich sprechen, denn „Flug 7500“ erscheint nun mit seiner Vielzahl an Ungereimtheiten direkt auf DVD, was letzten Endes leider nur wenig verwunderlich ist.
Das große Problem an Takashi Shimizus „Flug 7500“ ist nicht etwa der mythologische Ansatz mit der Shinigami-Figur, es ist auch nicht der eng begrenzte Raum der nur wenig Möglichkeiten zur Entfaltung lässt, es ist vor allem die seltsam anmutende Geschichte, die es zu keiner Zeit versteht den Zuschauer zu packen. Bereits die Einleitung ist alles andere als kurz, es folgt ein Mittelteil der aus einem Großteil der japanischen Geisterfilme bekannt sein sollte, bis der Film schließlich in einem Finale gipfelt, das eine Unmenge an Fragen offen lässt. Insbesondere gegen Ende hin wirkt der Film unvollkommen, denn plötzlich scheinen einzelne Sub-Plots keinerlei Bedeutung mehr zu haben und ganz andere Figuren verschwinden spurlos, sodass die einen oder anderen Fragen offen bleiben.
Schaut man sich nun die Länge der damaligen Kinoankündigung genauer an, vergleicht diese mit der Länge der entsprechenden DVD, so werden dem interessierten Zuschauer sofort Ungereimtheiten auffallen, denn es fehlen offensichtlich nahezu 20 Minuten Film. Offensichtlich wurde dieser noch einmal komplett neu geschnitten, man verabschiedete sich von einigen Handlungssträngen, woraufhin jenes unvollständige Bild entsteht, dass eingangs erwähnt wurde. Es ist aber nicht nur der seltsame Schnitt der sofort ins Auge fällt, es sind auch einige Unzulänglichkeiten im Ton, sperrige Dialoge und eine alles andere als gelungene Synchronisation, die hier im laufe der kurzweiligen 80 Minuten zum tragen kommen.
Sieht man von diesen Problemen einmal ab, so bleiben rund anderthalb Stunden Film, die zwar einen durchaus interessanten Ansatz versprechen, jedoch zu keiner Zeit an die letzten Filme von Takashi Shimizu heranreichen können. Es fängt bei der Geschichte an, geht über die fehlende Atmosphäre und hört noch lange nicht bei de Darstellern auf, die zwar ambitioniert wirken, letzten Endes aber einfach keine Akzente setzen können.
Takashi Shimizus „Flug 7500“ lag nicht ganz zu unrecht die letzten zwei Jahre in irgendeiner Schublade, denn was eingangs noch nach einem atmosphärisch ansprechenden Film aussieht, entpuppt sich gegen Ende hin als ein Werk, bei dem augenscheinlich einiges einfach dem Schnitt zum Opfer gefallen ist.