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The Hooligan Factory

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 30. Juli 2014

The Hooligan Factory

Seit einiger Zeit erfahren Filme über gewaltbereite Hooligans eine wachsende Fangemeinde, was liegt also näher als genau diese Filme zu parodieren? Genau das musste sich wohl nun auch der britische Regisseur und Drehbuchautor Nick Nevern gefragt haben, der erst vor zwei Jahren mit „The Rise & Fall of a White Collar Hooligan“ einen dieser Milieufilme hat drehen dürfen und diesen nun gezielt der Lächerlichkeit preisgibt.

The Hooligan FactoryIrgendwo im britischen Empire wächst der kleine Danny (Jason Maza) in recht seltsamen Verhältnissen auf, denn obwohl er sich durchaus bemüht etwas aus seinem Leben zu machen, steht stets der gewaltbereite Vater an seiner Seite, der zuweilen manchmal auch einfach Mal Dannys Trainer vermöbelt, wenn dieser irgendetwas nicht richtig macht. Eines Tages muss sich Dannys Vater vor Gericht für seine Taten verantworten, er geht direkt ins Gefängnis, woraufhin Danny fortan allein klar kommen muss. Die Freunde sind nicht unbedingt eine große Hilfe, den Großvater zieht es ins warme Australien, zum Glück trifft Danny den gewaltbereiten Hooligan Dex (Nick Nevern), der soeben erst aus dem Gefängnis entlassen wurde. Dex führt Danny in seinen Hooligan Club „The Hooligan Factory“ ein, stellt diesem diverse Legenden vor, nur um wenig später realisieren zu müssen, dass sich in den letzten Jahren so einiges verändert hat. Niemand kennt ihn mehr, niemand zollt ihm Respekt, Zeit also sich mit ein paar ordentlichen Schlägereien ins Gedächtnis zurück zu rufen!

Der britische Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Nick Nevern () ist ein echtes Multitalent, denn wenn es darum geht gleich mehrere Positionen in einem einzigen Film auszufüllen, so ist man bei ihm zumeist an der richtigen Stelle. In „The Hooligan Factory“ füllt Nevern nun den Platz des Regisseurs aus, zeitgleich hat er das Drehbuch geschrieben und um dies noch zu komplettieren, musste er natürlich auch noch die entsprechende Hauptrolle des Hooligans Dex ausfüllen, um seinem Film die richtige Note zu verpassen.

The Hooligan FactoryDas Ergebnis dieser Dreifachbelastung muss man überaus kritisch betrachten, denn obwohl „The Hooligan Factory“ es sich zum Ziel gesetzt hat möglichst alle bekannten Hooligan Filme zu parodieren, ist der eigentliche Witz bestenfalls verhalten ausgefallen. Bereits in der Eingangsszene werden wir mit drei Personen in einem Auto konfrontiert die ausversehen von Hooligans erschossen werden, natürlich wird dabei mit einer kleinkalibrigen Waffe der Kopf komplett weggeblasen, sodass man die Leichen kaum noch identifizieren kann. Ist das witzig? Mitnichten! Zum Glück macht der Film ab dieser misslungenen Szene eine Wendung um 180 Grad, denn nachdem uns nun die verschiedensten Figuren vorgestellt werden, nimmt Neverns Werk so langsam Fahrt auf.

Es geht im Großen und Ganzen darum wie sich der junge Danny in dieser Hooliganszene mit einbringen kann, wie der Club zu alter Größe aufsteigt und wie ganz nebenbei ein altes Duell wieder aufgenommen wird, dass mehrere Jahre lang ruhte. Bei dem besagten Duell geht es natürlich um Dex – dem Mann im roten Jogginganzug – und um den Baron – einem Seidenkimonoträger – die noch eine alte Rechnung zu begleichen haben. Fortan wird sich also zu Fußballspielen getroffen, es wird sich geschlagen, Glasflaschen über die Rübe gehauen und natürlich jede Menge geflucht, was in der typisch britischen Art dargeboten wird. Bei alledem versuchen die Beteiligten natürlich jedes existierende Klischee über gewaltbereite Fußballfans zu bedienen, es wird mit Vorurteilen gespielt und es werden Vorurteile wiederrum wiederlegt.

The Hooligan FactoryDies alles ist in einigen Szenen durchaus witzig, das Overacting von Nick Nevern ist durchaus am oberen Limit angesiedelt und mit Figuren wie dem einzigen farbigen Hooligan hat man auch durchaus nette Ideen mit eingebracht, doch verläuft sich vieles einfach im Sande. Witze werden ständig wiederholt, trotz der übersichtlichen 90 Minuten passiert nicht unbedingt viel und das Drehbuch wirklich als Drehbuch bezeichnen zu wollen, dazu gehört zweifelsohne jede Menge Mut. Was bleibt sind ein paar gute Szenen, ein absolut aufgedrehter Nevern und eine Hand voller unbekannter Darsteller, die kaum Gelegenheit haben über sich selbst hinaus zu wachsen.

Nick Nevern versucht mit „The Hooligan Factory“ die Vielzahl an Filmen über gewaltbereite Fußballfans zu parodieren und versagt dabei über weite Strecken doch kläglich. Es gibt ganz ohne Frage eine Hand voller witziger Szenen, doch reichen diese für anderthalb Stunden Film beim besten Willen einfach nicht aus.

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Wir vergeben daher 5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Ascot Elite Home Entertainment

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The Hooligan Factory

Länge: 90 min

Kategorie: Comedy

Start: 12.08.2014

cinetastic.de Filmwertung: (5/10)

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Bewertung Extras: (6/10)

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Info

The Hooligan Factory

The Hooligan Factory

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 90 min
Kategorie: Comedy
Start: 12.08.2014

Bewertung Film: (5/10)

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