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Haunt – Das Böse erwacht

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 15. Juni 2014

Haunt - Das Böse erwacht

Im Bereich des Horror Genres gibt es kaum noch etwas wirklich Neues zu entdecken, denn wenn es nicht gerade Found-Footage ist, wird man zumeist mit den bekannten Haunted-House Geschichten konfrontiert. Das Debüt von Regisseur Mac Carter hat letzteres bereits auffällig im Titel versteckt, doch obwohl man hier ein drittklassiges Werk erwarten würde, entpuppt sich „Haunt – Das Böse erwacht“ als durchaus solider Genrebeitrag.

Der 18-jährige Teenager Evan (Harrison Gilbertson) zieht mit seiner Familie in ein abseits gelegenes Landhaus in der nähe eines angrenzendes Waldes. In besagtem Haus sind vor kurzem erst diverse Menschen ums Leben gekommen, doch obwohl Evan bereits eine gewisse Vorahnung beim Bezug des Dachbodens hat, freundet er sich damit dennoch an. Von den tragischen Ereignissen der Vormieter erfährt Evan durch die gleichaltrige Nachbarstochter Sam (Liana Liberato), zu der er sich auch sogleich hingezogen fühlt. Die beiden finden auf dem Dachboden ein seltsames elektronisches Gerät, probieren dieses aus und knüpfen so Kontakt zu den verstorbenen, wodurch sie gleichzeitig etwas Böses im Haus erwecken…

Haunt - Das Böse erwachtWenn es um Horrorfilme geht so findet der interessierte Fan kaum noch sehenswerte Werke die etwas gänzlich Neues versprechen, dass manchmal aber doch eine Perle dabei sein kann, wurde uns erst im letzten Jahr durch James Wans „Conjuring – Die Heimsuchung“ eindrucksvoll dargelegt. Das Regiedebüt von Mac Carter (Secret Origin: The Story of DC Comics) bedient sich dieser besseren Horrorfilme ohne dies groß zu verstecken, doch obwohl dieser ganz eigene Ideen zum Teil kläglich vermissen lässt, schafft er es dennoch mit den bekannten Story-Elementen einen Plot zu kreieren, der rund 90 Minuten zu unterhalten vermag.

Sehen wir von einer Hand voller Ideen einmal ab die man allesamt als geklaut beschreiben kann, so versucht Carter in seinem Debüt die bekannten Klischees eines Horrorfilms zum Großteil gekonnt zu umschiffen und gleichzeitig dem Haunted-House-Genre treu zu bleiben. Dieser setzt auf eine spannende Geschichte die durch einen Rückblick auf die Vorbesitzer des Hauses entsprechend eingeleitet wird, die neue Familie sieht sich eben diesen Geistern nach und nach ausgeliefert, während mit einem elektronischen Gerät auch ein Objekt dargeboten wird, dass als Verbindungsstück zwischen der realen Welt und jener der Geister dienen kann.

Haunt - Das Böse erwachtFür einen drittklassigen Film mit einem doch sehr überschaubaren Budget schafft es „Haunt – Das Böse erwacht“ vor allem im Hinblick auf die visuellen Gestaltungsmittel zu überzeugen, kann die entsprechende Umsetzung doch als durchweg solide angesehen werden. Das verwinkelte Haus wird von Kameramann Adam Marsden (Duress) sehr gut in Szene gesetzt, die alten Gemäuer und vor allem der Dachboden versprühen einen gewissen Gänsehaut-Faktor, während selbst der Geist so dermaßen morbide dargestellt wird, dass man allein davon bereits Albträume bekommen könnte.

Leider geht diese durchaus ansehnliche visuelle Umsetzung nur bedingt Hand in Hand mit der entsprechenden Geschichte hinter dem Film, denn sehen wir einmal von diversen Elementen ab die uns allen bekannt vorkommen sollten, besitzt „Haunt – Das Böse erwacht“ nicht unbedingt wenige Stellen, in denen die Spannung gnadenlos nach unten hin abfällt. Dies liegt vor allem an der Entscheidung von Drehbuchautor Andrew Barrer (Sabrina the Teenage Witch) hier noch eine kleine Love-Story mit einzubauen, welche bei einem gleichaltrigen pubertären Publikum nicht weiter störend wirken sollte, beim eingefleischten Horrorfan jedoch bitter aufstoßen könnte. Hier hätte man sich gern eine etwas konsequentere Umsetzung gewünscht, bei der einerseits das Genre so bedient wird wie es sich gehört, zum anderen aber auch die wirklich gute Optik nicht durch solch Nebensächlichkeiten kaputt gemacht wird.

Haunt - Das Böse erwachtIm Bereich der Darsteller setzt Mac Carter in erster Linie auf zwei frische und vor allem unverbrauchte Gesichter, was im Falle von Harrison Gilbertson (Need for Speed) und Liana Liberato (Love Stories – Erste Lieben, zweite Chancen) auch hundertprozentig aufzugehen scheint. Beide schaffen es ihre jeweiligen Figuren glaubhaft zu verkörpern, diesen das gewisse Etwas mitzugeben und somit maßgeblich dazu beizutragen, dass „Haunt – Das Böse erwacht“ neben vielen ähnlichen Genrebeiträgen dennoch positiv hervorzustechen vermag.

Mac Carter gelingt mit „Haunt – Das Böse erwacht“ ein durchaus sehenswerter Genrebeitrag, der vor allem mit seiner Atmosphäre und der visuellen Umsetzung zu überzeugen vermag. Leider wirkt bei alledem die Liebesgeschichte zum Teil völlig deplatziert, wodurch insbesondere gestandene Fans des Genres unzufrieden sein könnten.

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Wir vergeben daher 6 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Universum Film

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Haunt - Das Böse erwacht

Länge: 86 min

Kategorie: Horror

Start: 27.06.2014

cinetastic.de Filmwertung: (6/10)

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Info

Haunt - Das Böse erwacht

Haunt – Das Böse erwacht

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 86 min
Kategorie: Horror
Start: 27.06.2014

Bewertung Film: (6/10)

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