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Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 12. Mai 2014

Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Nachdem in den 80er und 90er Jahren eine gewisse Sättigung des waschechten Horrorfilms eingesetzt hatte und die Zuschauer der immer gleichen Thematik des Serienmörders überdrüssig wurden, kam mit „Blair Witch Project“ frischer Wind daher, der auch sogleich das Found-Footage Genre über Nacht aus dem Boden stampfte. Besagter Horrorfilm der sich in erster Linie durch seine authentische Handkamera auszeichnete war der Startschuss für eine ganze Reihe von niedrig budgetierten Titeln, worunter ebenso im Jahre 2007 das „Paranormal Activity“ Franchise zählte, dass seitdem ein jedes Jahr mit einem neuen Teil aufwartet.

Paranormal Activity: Die GezeichnetenIn der Kleinstadt Oxnard feiert der Teenager Jesse (Andrew Jacobs) mit Freunden und Verwandten ausgelassen seinen erfolgreich bestandenen Schulabschluss, doch plötzlich wird in ihrer Nachbarschaft eine ältere Dame (Gloria Sandoval) brutal ermordet, die schon immer etwas seltsam galt. Um dieses Verbrechen zu untersuchen begibt sich Jesse zusammen mit seinem besten Freund Hector (Jorge Diaz) und seiner neuen Digitalkamera in die Wohnung der Verstorbenen, wo sie neben unzähligen seltsamen Gegenständen für Rituale ebenso einen Wandschrank voller Videokassetten vorfinden, auf denen auch Jesse zu erkennen ist. Mit einem unguten Gefühl im Bauch begeben sich die beiden auf den Heimweg, doch als Jesse am nächsten Morgen aufwacht, ist nichts mehr wie es einmal war. Er hat eine leichte Bisswunde am Arm, fühlt sich plötzlich irgendwie anders und beginnt sich daraufhin nach und nach zu verändern, was nicht nur auf seine anwachsende Kraft abzielt, sondern ebenso auf die sich stets steigernde Aggressivität…

Das „Paranormal Activity“ Franchise zeichnet sich in erster Linie durch immer wieder gleich aufgebaute Werke aus, die sich von einem Film zum nächsten zwar punktuell weiterentwickeln, im Grunde jedoch einzig und allein darauf abzielen einen möglichst großen Gewinn zu erwirtschaften. Nachdem wir im letzten Jahr mit dem dritten Teil der Reihe beglückt wurden, kommt nun ein entsprechendes Spin-off daher, welches im Grunde nur recht wenig mit der eigentlichen Serie zu tun hat. Für selbiges zeichnet sich nun erstmalig Christopher Landon (Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn) aus, der ab dem zweiten Teil bei den Drehbüchern der Reihe mitwirken durfte, nun jedoch die Position des Regisseurs einnahm. Für das Drehbuch dieses Spin-offs zeichnet sich Landon diesmal komplett allein aus, was man dem Werk leider in absolut jeder Minute auch deutlich anmerken kann.

Paranormal Activity: Die GezeichnetenRückblickend auf die letzten Filme des „Paranormal Activity“ Franchise kann man zumindest behaupten, dass sich ein jeder Film zumindest punktuell weiterentwickelt hat. Mit dem Spin-off „Paranormal Activity: Die Gezeichneten“ gehen die Verantwortlichen nun jedoch einige Schritte zurück, denn anstelle dessen das man diverse Kameraperspektiven grundlegend weiterentwickelt wie man es zuletzt im dritten Teil tat, wird man einzig und allein mit einer sehr wackligen Handkamera konfrontiert. Das man dies noch immer Found-Footage nennt liegt auf der Hand, dass man es keinesfalls gut finden muss, ist aber ein ganz anderes Thema. Entgegen dem Vorgänger versucht Christopher Landon diesmal auch eine gewisse Portion Humor mit in seinen Film einzustreuen, der stellenweise durchaus gelungen, letztendlich für dieses Genre jedoch komplett fehlplatziert ist. So albern die beiden Freunde im Haus mit einem Wäschekorb herum, der Kontakt zur Geisterwelt wird mit einem Senso-Spiel (Klassiker aus den 80er Jahren) hergestellt, während man schon bald dazu übergeht andere Filme zu parodieren.

Den Biss im Arm könnte man durchaus mit „Spider-Man“ in Verbindung bringen, die Infrarot Aufnahmen erinnern ein wenig an „[REC]“, während insbesondere jener Verlauf mit den sich steigernden Kräften unweigerlich auf „Chronicle – Wozu bist du fähig?“ abzielt. Die einen oder anderen werden sich nun sicherlich fragen ob man dieses Spin-off trotz allem empfehlen kann, die Antwort darauf kann nur verneint werden. Die Geschichte selber ist trotz der hispanischen Zielgruppe komplett ausgelutscht und vor allem vorhersehbar, wirkliche Gruseleffekte kommen zu keiner Zeit vor, wodurch man „Paranormal Activity: Die Gezeichneten“ einzig und allein auf die letzte halbe Stunde reduzieren sollte, in der noch einmal der Bogen zu den anderen Filmen gespannt wird. Natürlich sind bei alledem die Figuren alles andere als umfangreich entwickelt, über die jeweilige Vergangenheit erfahren wir kaum tiefergehende Details, wodurch selbst die Darsteller komplett austauschbar wirken.

Paranormal Activity: Die GezeichnetenFür all jene die sich davon nun nicht abgeschreckt fühlen und dem inoffiziellen vierten Teil des Franchise dennoch eine Chance geben möchten, denen wird sich ab dem 15. Mai 2014 die Gelegenheit bieten, denn Paramount Pictures bringt dieses auf Blu-ray, DVD und natürlich auch per Video-on-Demand direkt in euer Wohnzimmer. Das Bild der Blu-ray ist mit 1080/24p gewohnt scharf und zum Großteil recht dunkel gehalten, während der Ton in DTS-HD 5.1 (nur Englisch, Rest Dolby Digital 5.1) in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch gut auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir insbesondere am zusätzlichen Material interessiert, dass diesmal jedoch recht übersichtlich war. Neben einigen nicht verwendeten Szenen gibt es neben der normalen 84-minütigen Kinoversion nur einen um 20 Minuten erweiterten Extended Cut, der ein paar zusätzliche Szenen mit einbringt, stellenweise jedoch insbesondere im Mittelteil einfach zu langatmig wirkt.

Der inoffizielle vierte Teil ist im wahrsten Sinne des Wortes eine bessere Schaftablette, die keinen Fan mehr wirklich vom Hocker hauen wird. Neben dem rein finanziellen Aspekt sollte man sich langsam wieder um die Qualität des Franchise bemühen, ohne auch noch den letzten Fan der Serie zu vergraulen.

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Wir vergeben daher 5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Paramount Pictures

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Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Länge: 101 min

Kategorie: Horror

Start: 15.05.2014

cinetastic.de Filmwertung: (5/10)

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Info

Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 101 min
Kategorie: Horror
Start: 15.05.2014

Bewertung Film: (5/10)

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Bewertung Extras: (5/10)

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