Fortsetzungen haben seit einiger Zeit den wenig schmeichelhaften Ruf qualitativ weit hinter ihrem Original zurückstehen zu müssen, was nicht nur auf wenig einfallsreiche Drehbücher zurückzuführen ist, sondern auch auf jenem Fakt, dass es die verantwortlichen Produzenten zumeist nur auf das schnelle Geld abgesehen haben. Genau dies ist vor nunmehr zehn Jahren dem Film „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ wiederfahren, der nicht nur eine mehr als unwürdige Fortsetzung von „Pitch Black“ darstellte, sondern auch jedwede Gunst bei seinen Fans verspielte. Mit „Riddick“ kommt nun der dritte Teil des Franchise in unser Wohnzimmer, der ein wenig aus den Fehlern seines Vorgängers lernte und dennoch alles andere als sehenswert ist.
Nachdem Riddick (Vin Diesel) zum Lord Marshal der Necromonger aufgestiegen ist, beschließt dieser seinen Heimatplaneten Furya aufzusuchen und wird dabei von General Vaako (Karl Urban) verraten, der ihn kurzerhand auf einem von Sonne verbrannten Planeten zurücklässt. Im ersten Moment vollkommen leblos erscheinend, soll besagter Planet schon bald diverse Ausgeburten der Hölle heraufbeschwören, woraufhin Riddick kurzerhand ein entsprechendes Notsignal absetzt, um der ausweglosen Lage zu entkommen. Schon bald kreuzen gleich zwei Raumschiffe voller Kopfgeldjäger den Planeten und machen Jagd auf ihn, doch Riddick versteht sich hervorragend gegen die Übermacht zu erwehren. Als plötzlich jedoch ein Sturm aufzieht, muss er mit den Überlebenden gemeinsame Sache machen, doch einer der Kopfgeldjäger hat noch eine persönliche Sache mit Riddick zu klären…
Nachdem „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ vor nunmehr zehn Jahren an den Kinokassen komplett floppte und Fans wie auch Kritiker diesen förmlich zerrissen, wollte es sich Universal Pictures auf keinem Fall zumuten noch einen dritten Teil nachzuschieben und sich damit erneut der Lächerlichkeit auszusetzen. Natürlich ist es für einen Actionstar wie Vin Diesel (Fast & Furious 6) eine Herzensangelegenheit wenn er an seinen eigenen Stoff glaubt und so versuchte es alles nur erdenkliche eine Fortsetzung doch noch zu realisieren. Vin Diesel nahm Gehaltseinbußen in Kauf, eine Reduzierung der Drehtage von 80 auf nur noch 40 und gab als Produzent sogar noch ordentlich Geld dazu, wofür er angeblich sogar einen Kredit auf sein Haus aufnehmen musste.
Hat sich dieser Einsatz für Vin Diesel aber gelohnt? Versucht man dies einzig und allein an den Einspielergebnissen festzumachen so kann man diese Frage unweigerlich mit einem Ja beantworten, denn bei einem Budget von rund 65 Mio. Dollar hat dieser inzwischen nahezu das Doppelte eingespielt, weshalb dieser auch bereits seinen vierten Teil zugesprochen bekommen hat. Versucht man „Riddick“ nun aber qualitativ zu analysieren, so muss man deutliche Abstriche vornehmen, denn obwohl der Film ganz ohne Frage besser als der zweite Teil des Franchise ist, sind die Macher dennoch meilenweit vom düsteren „Pitch Black“ entfernt.
Besagte Abstriche kommen aber nicht nur daher das der dunkle visuelle Stil und die bedrohlich wirkende Atmosphäre von „Pitch Black“ nicht mehr erreicht werden kann, sondern auch von der nahezu linearen Geschichte, die sich fast ausnahmslos nur darum dreht, wie sich Riddick zweier Kopfgeldjäger und deren Truppen zu erwehren versucht. Die Auseinandersetzung mit dem eher unterbelichteten Santana (Jordi Mollà) sowie dem professionell ausgebildeten Johns (Matt Nable) und seiner Scharfschützin Dahl (Katee Sackhoff) mag zwar im Ansatz unterhalten und zumindest bei den ersten Toten (Stichwort Bärenfalle) noch Spaß machen, doch wiederholt sich alles zunehmend. Der wohl größte Fehler ist bei alledem jedoch mit fortlaufender Handlung das Original „Pitch Black“ kopieren zu wollen, denn nicht nur der weitere Verlauf mit den Energiezellen ist nahezu identisch, sondern ebenso der bedrohlich wirkende Feind, der diesmal zwar nicht aus der Luft kommt, von den Eigenschaften her jedoch ganz ähnlich konzipiert wurde.
Das nicht alles an „Riddick“ schlecht ist, beweisen diverse Einfälle bei der Konzeption des Planeten. Alles ist in sehr warmen Farben aus dem Spektrum der gelben und orangenen Farbpalette gehalten, wodurch ein gewisser Kontrast zu den beiden ersten Teilen hergestellt wird. Trotz allem merkt man jedoch gerade diesen Szenen das recht überschaubare Budget an, denn wo andere Filme mit einer imposanten Kulissen glänzen können, wurde hier fast alles in seiner Gänze vor Green-Screen gedreht. Das mag auf dem ersten Blick nicht unbedingt negativ sein, doch wenn das entsprechende CGI dann so stümperhaft wie hier umgesetzt wurde, verliert man als Zuschauer sehr schnell die Luft diesen Film urteilsfrei genießen zu können.
Im Bereich der Darsteller hat man im Grunde alles richtig gemacht, denn während Vin Diesel seine üblichen Rolle als nahezu unbezwingbarer Schurke wirklich gut verkörpert, macht auch das völlig gegensätzliche Kopfgeldjägerpaar bestehend aus Jordi Mollà (Bad Boys II) und Matt Nable (Killer Elite) zuweilen richtig Spaß, was durch kesse Sprüche einer Katee Sackhoff (Battlestar Galactica) noch glänzend unterstützt wird.
Für all jene die trotz aller negativen Punkte nun dennoch Lust auf „Riddick“ bekommen haben, denen bietet sich ab dem 14. Februar 2014 die Chance, denn Universum Film bringt diesen auf Blu-ray, DVD und natürlich auch per Video-on-Demand direkt in euer Wohnzimmer. Das Bild ist mit 1080/24p gewohnt scharf und zeichnet sich in erster Linie durch sehr viele helle und warme Farben aus, während der Ton in DTS-HD 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch gut auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir insbesondere an den Extras des Mediums interessiert, bei denen es einiges zu entgelten galt. Zum einen bekommen wir einen um acht Minuten längeren Extended Cut, zum anderen sind gleich drei Features von rund 50 Minuten dabei, in denen wir die Welt von Riddick ein wenig näher erläutert bekommen. In diesen Features wird uns der Held und der Antiheld genauer vorgestellt, die einzelnen Söldner sowie der konzipierte Planet mit seiner Vielzahl an Gefahren.
David Twohys „Riddick“ ist zwar etwas besser als der zweite Teil des Franchise, doch vermag auch diesmal die Geschichte kaum zu packen. Vieles erinnert zu sehr an „Pitch Black“, was Fans zum einen erfreuen, zum anderen aber auch schnell langweilen wird, da sich einfach zu viel wiederholt.