Seit einigen Jahren scheint es in Mode zu kommen das bekannte Darsteller und Darstellerinnen im hohen Alter noch einmal alles zu geben versuchen, denn während uns Rentner wie Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone mit gleich zwei Filmen des „The Expendables“ Franchise zu überraschen versuchen, gelang selbiges vor drei Jahren auch Bruce Willis als pensionierter CIA Agent für die ganz besonderen Fälle. Mit „R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.“ ist Willis nun mit Darsteller wie John Malkovich und Helen Mirren zurück, wenn sie versuchen einem geheimen Komplott auf die Schliche zu kommen das bereits mehrere Jahrzehnte zurückliegen soll.
Frank Moses (Bruce Willis) ist Spezialagent der CIA, seit Jahren im verdienten Ruhestand und lebt glücklich mit seiner Freundin Sarah (Mary-Louise Parker) zusammen, mit der er die Abende genießt. Eines Tages trifft Frank in einem Supermarkt seinen ehemals besten Freund Marvin (John Malkovich), der ihn sogleich vor einem Zugriff der CIA warnt, möchte diese Frank doch erneut aus dem Weg schaffen. Im ersten Moment gar nicht daran glaubend muss er schon bald mit ansehen wie Marvins Auto in die Luft fliegt, dieser daraufhin das zeitliche segnet und Frank kurzerhand von ehemaligen Kollegen entführt wird, doch auch diesmal soll Frank Herr der Lage bleiben. Es geht den verantwortlichen Regierungsbeamten um eine alte Superbombe die ein mysteriöser Wissenschaftler (Anthony Hopkins) einstmals entwickelt hat, um eine Waffe die das Gleichgewicht der Mächte nachhaltig gewaltig stören könnte und so macht sich Frank zusammen mit seinen Freunden auf eine Reise quer über den Erdball, um besagter Waffe habhaft zu werden…
Es ist gerade einmal drei Jahre her als mit „R.E.D.“ ein Film in die deutschen Kinos kam bei dem man von Anfang an nicht so recht wusste worauf er überhaupt abzuzielen versuchte. Mit einem knapp 60 Mio. Dollar Budget wurde ein recht unbekanntes Comic verfilmt, in der finalen Produktion agierten in erster Linie altersschwache Rentner, während ausgerechnet damit auch noch das jüngere Publikum angesprochen werden sollte. Obwohl viele Zeichen bereits einen Flopp andeuteten schaffte es „R.E.D.“ dennoch seine Zuschauer mit einer herrlich witzigen Geschichte zu überzeugen, sodass nicht nur etwa 200 Mio. Dollar eingespielt, sondern durchaus auch eine Fortsetzung in Erwägung gezogen wurde.
Nun soll es endlich soweit sein, denn nachdem kurzerhand das Zepter an Regisseur Dean Parisot (Verliebt in Sally) übergeben und das Budget ordentlich aufgestockt wurde, ist es an der Zeit die bekannt schrägen Charaktere über den Erdball zu schicken. Das bei genau dieser Fortsetzung ausgerechnet die Geschichte der große Schwachpunkt sein soll mag sei dahingestellt, denn sieht man einmal von diversen kurzen und vorhersehbaren Story-Elementen ab die dem gewohnten Muster folgen, ist es dennoch der Cast der erneut dafür sorgt das der Zuschauer blendend unterhalten wird.
Eine Jagd quer über den Erdball von den Vereinigten Staaten nach Paris, Moskau und schließlich sogar Großbritannien, nur um eine Bombe zu finden? Das mag sich im ersten Moment leicht unausgewogen anhören wenn die Beteiligten alles nur erdenkliche unternehmen die bekannten Sehenswürdigkeiten von Touristen abzuklappern, wenn es aber darum geht sich den Spielball an Gags förmlich hin und her zu werfen, ist niemand zu alt für diesen Film. Bruce Willis (Stirb langsam) und Mary-Louise Parker (Engel in Amerika) sind noch immer ein wunderbares Team das eine leicht schräge Beziehung hervorragend abbildet und sich gleichwohl spürbar weiterentwickelt. Da haben wir den alten Moses der genug vom kämpfen hat und sich in erster Linie auf einen ruhigen Abend am Kamin freut, während seine Angetraute von alledem so rein gar nichts hält. Sie ist jung, sie möchte Action, eine Waffe und an Moses seinem aufregenden Leben teilhaben, das scheinbar jedoch längst vorbei zu sein scheint.
Allein aus dieser Konstellation ergeben sich wunderbare Momente bei denen man ein ums andere mal unfreiwillig laut auflachen möchte, doch gehört die Bühne diesmal einzig und allein John Malkovich (Das Reich der Sonne) und seinem überaus schrägen Charakter, der um keinen guten Spruch verlegen ist. Neben den genannten sehen wir in einigen kurzen Szenen Catherine Zeta-Jones (Verlockende Falle) als taffe Agentin des KGB, die unglaubliche Hellen Mirren (Die Queen) als Scharfschützin sowie den koreanischen Actionstar Lee Byung-hun (I Saw the Devil), der es in erster Linie auf Moses und 20 Mio. Dollar Kopfgeld abgesehen hat.
Natürlich kommt bei alledem erneut die Action nicht zu kurz, wenn es diverse Auseinandersetzungen mit der Waffe gibt, kurze aber intensive Szenen im Nahkampf sowie eine sehenswerte Verfolgungsjagd durch die Großstadt, die durchaus ansehnlich von Kameramann Enrique Chediak (28 Weeks Later) eingefangen wurde.
Für all jene die nun beim lesen Lust auf „R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.“ bekommen haben, diesen aber im Kino verpassten, den sei nun geholfen, denn Concorde Home Entertainment bringt ihn ab dem 30. Januar 2014 als Blu-ray, DVD und natürlich auch per Video-on-Demand in euer Wohnzimmer. Das Bild ist mit 1080/24p gewohnt scharf und überzeugt mit glasklaren Farben, während der Ton in DTS-HD 7.1 in Deutsch und Englisch gut auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir insbesondere am zusätzlichen Material des Mediums interessiert, dass erneut einiges interessantes für den Zuschauer bereit hält. Es gibt ein umfangreiches Making Of in welchem wir der Entstehung des Films und den Dreharbeiten beiwohnen dürfen, einige verpatzte Szenen und natürlich einige Szenen die es leider nicht in die finale Version des Films geschafft haben. Mit rund 42 Minuten ist dieses Material durchaus interessant für den Fan aufbereitet, wobei man sich womöglich noch einen exklusiven Audiokommentar von Regisseur Dean Parisot gewünscht hätte.
Mit „R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.“ knüpft Dean Parisot nahtlos an den ersten Teil an, auch wenn die Geschichte nicht mehr so überraschend daherkommt wie man es sich eventuell gewünscht hätte. Dies gleichen allerdings die Darsteller erneut aus, die nicht nur unglaublich witzige Dialoge parat haben, sondern gleichwohl den Zuschauer kaum Zeit zum verschnaufen lassen.