cinetastic.de - Living in the Cinema

Star Trek Into Darkness

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 7. September 2013

Star Trek Into Darkness

Als das Star-Trek-Franchise in den 60er Jahren mit „Raumschiff Enterprise“ das Licht der Welt erblickte, glaubten wohl nur die wenigsten daran, dass selbiges ganze 50 Jahre überdauern würde. Nachdem es zuletzt nach unzähligen Serienablegern und einem Duzend Kinofilmen eher ruhiger geworden ist, schaffte es Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Gewinner J.J. Abrams die angestaubte Enterprise komplett zu überholen, was nicht nur bei Fans der alten Schule überaus gut ankam, sondern bei all jenen neuen Fans ebenso, die bisher noch kaum in besagtes Franchise eintauchen konnten.

Wir schreiben die Sternzeit 2259 und Captain James T. Kirk (Chris Pine) hat gerade erst seinen ersten Offizier Mr. Spock (Zachary Quinto) aus einer brenzligen Situation im inneren eines Vulkans gerettet, als dieser wegen diverser Überschreitungen der Obersten Direktive durch Admiral Pike (Bruce Greenwood) seinem Kommando enthoben wird. Schon bald darauf folgt ein Terroranschlag in London durch den ehemaligen Sternenflotten-Offizier John Harrison (Benedict Cumberbatch), bei dem auch ein Teil des Rates ums Leben kommt. Harrison flieht schließlich nach Kronos – einen Planeten der Klingonen – wo ihn Kirk unschädlich machen soll, doch bis auf Harrison sind noch andere in dieses Spiel involviert, bei dem nichts so ist wie es schließlich zu sein scheint…

Star Trek Into DarknessNachdem das Star Trek-Franchise im Jahre 2002 aufgrund der Einspielergebnisse des Kinofilms „Star Trek: Nemesis“ als praktisch tot galt, gelang es ausgerechnet dem US-amerikanischen Regisseur und Drehbuchautor J.J. Abrams (Super 8) selbiges noch einmal insoweit aufzufrischen, als dass er es einem kompletten Reboot unterzog. Der „Lost“ Schöpfer veränderte aber nicht alles mit dem elften Kinofilm, denn ihm gelang das Kunststück alte Serienelemente mit komplett neuen zu verbinden, sodass dieser einerseits die Fans der alten Schule nicht vergraulte, zum anderen aber auch jene jüngere Generation ansprechen konnte, die Star Trek bisher nicht ohne Grund links haben liegen lassen.

Zurückblickend ins Jahre 2009 in dem J.J. Abrams mit „Star Trek“ den ersten neuen Kinofilm auf die Beine stellte, geht es nun in seinem zweiten Film (der zwölfte der Serie insgesamt) wesentlich ruhiger zu. Ruhiger? Direkt beginnend nach dem ersten Teil (sollte man also gesehen haben), in welchem Romulaner aus der Zukunft gekommen sind, befindet sich die Crew der Enterprise nun auf einem fast vollständig in rosa gekleideten Planeten. Auf eine entsprechende Einleitung der Geschichte bzw. eine Vorstellung der einzelnen Crewmitglieder wird diesmal verzichtet, denn ab der ersten Sekunde geht alles Schlag auf Schlag. Kirk und sein Kumpel Pille (Karl Urban) rennen um ihr Leben, Spock wird in einen brodelnden Vulkan abgeseilt und verliert den Halt, bis schließlich die Enterprise in einer waghalsigen Aktion Spock doch noch retten kann, womit jedoch die Oberste Direktive verletzt wird.

Star Trek Into DarknessLässt man diese Einleitung im weiteren Sinne einmal links liegen, so hat „Star Trek Into Darkness“ im Grunde eine recht überschaubare Geschichte zu bieten, für welche sich die Autoren Roberto Orci (Transformers), Alex Kurtzman (Van Helsing) und Damon Lindelof (Prometheus – Dunkle Zeichen) verantwortlich zeichnen. Es geht in erster Linie um den Führungsstil von Kirk, um das Thema der Verantwortung für Menschenleben und um einen grausamen Widersacher, der mit Terroranschlägen die Erde bedroht und schließlich auch dafür verantwortlich ist, dass ein Teil des Rates ums Leben kommt. Von diesem Moment an könnte man „Star Trek Into Darkness“ als waschechten Actionfilm bezeichnen, denn im weiteren Verlauf der über zwei Stunden andauernden Handlung kommt dieser nicht mehr zur Ruhe.

Die verschiedensten Parteien jagen sich von einer Ecke des Universums zur anderen, die Enterprise wird zu Brei geschossen, auf der Erde fliegen Wolkenkratzer in die Luft, bis zuletzt sogar noch eine halbe Großstadt dran glauben muss. Mehr denn je heißt diesmal die Divise, alles muss besser sein als früher, alles muss größer sein, alles muss noch imposanter sein, sodass der Zuschauer aus dem Staunen kaum herauskommen kann. Genau dieses vermitteln des imposanten geling J.J. Abrams über weite Strecken des Filmes ganz ausgezeichnet, wodurch sich trotz allem irgendwann Ermüdungserscheinungen einstellen. Der Zuschauer kommt in etwa im Mittelteil des Filmes an einen Punkt an dem es einfach nicht mehr größer geht, er sich im Grunde nur noch berieseln lässt und somit auch das Gesamtwerk infrage gestellt wird, lässt dieses dem Zuschauer doch kaum eine Minute zum Verschnaufen.

Star Trek Into DarknessLässt man diese Kritik einmal außen vor, so werden dem Zuschauer neben unzähligen Schlachten und jeder Menge Weltraumschrott vor allem Charaktere geboten, die durchaus interessant weiterentwickelt werden. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Kirk und Spock wird sehenswert nach vorn getrieben, zwischen Spock und Uhura (Zoe Saldana) bahnt sich eine kleine Romanze an wodurch dieser seiner menschliche Seite erhält und auch Scotty (Simon Pegg) bekommt wesentlich mehr Leinwandzeit, in der er als abgedrehter Techniker die Enterprise zu überzeugen versteht.

Fans von Actionfilmen werden sich nun sicherlich fragen, wie es denn – neben dem bereits angesprochenen pompösen visuellen – mit der eigentlichen 3D Umsetzung bestellt ist, die sich ein jeder Verleih zumeist extra bezahlen lässt. Gerade der Anfang auf dem rosa Planeten erinnert zuweilen sehr an Avatar, doch wo Avatar fast drei Stunden lang mit überragendem 3D bezaubern konnte, kommt bei „Star Trek Into Darkness“ eher das große gähnen auf. Wie bei vielen ähnlichen Produktionen wurde auch hier erst im Nachhinein das vorhandene Material in 3D umgerechnet, wodurch dem Zuschauer zwar einige durchaus nette Szenen im Weltall gezeigt werden, insgesamt dieses jedoch kaum zum Vorschein kommt. Viele Szenen sind einfach zu schnell um eine zusätzliche dritte Dimension zu transportieren, bei vielem ist rein gar nichts an Tiefe zu sehen, während selbige an ganz anderen Stellen fast hinderlich wirkt. Hier hätte man konsequenterweise gleich komplett in 3D drehen sollen, oder aber bei einer reinen 2D Auswertung bleiben sollen, denn so ist es alles andere als konsequent umgesetzt.

Star Trek Into DarknessVon Seiten der Darsteller hat J.J. Abrams auch diesmal wieder alles richtig gemacht, denn neben vielen bekannten Gesichtern bekommen wir auch einige neue geboten, die uns mit Sicherheit auch in Zukunft noch begleiten werden. Der Humor und vor allem der Schlagabtausch zwischen Chris Pine (Das gibt Ärger) und Karl Urban (Dredd) als Kirk und Pille ist auch diesmal wieder großartig, Zachary Quinto (Der große Crash) bekommt langsam so etwas wie Humor, während Alice Eve (Men in Black 3) als Dr. Carol Marcus als komplett neue Figur eingeführt wird. Neben der sehr viel komplexeren Rolle von Simon Pegg (Shaun of the Dead) als Scotty, kann diesmal jedoch vor allem Benedict Cumberbatch (Sherlock Holmes) als Khan begeistern. War der Bösewicht im letzten Teil noch überaus blass und konturlos, verleiht Cumberbatch dem Bösen nun ein Gesicht. Mit Ecken und Kanten spielt er einen nahezu unbezwingbaren Kontrahenten, der seinen Gegnern nicht nur stets einen Schritt voraus zu sein scheint, sondern ebenso mit seiner ungemeinen Präsenz die Leinwand für sich in Anspruch nehmen kann.

Ab dem 12. September 2013 ist J.J. Abrams „Star Trek Into Darkness“ im Verleih von Paramount Pictures Home Entertainment auf DVD, Blu-ray und einer speziellen 3D Blu-ray Version im Handel erhältlich. Das Bild der Blu-ray ist mit 1080/24p gewohnt scharf und reich an Farben, während der Ton in DTS-HD 7.1 (DVD in Dolby Digital 5.1) in den Sprachen Deutsch und Englisch bestens auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir insbesondere an den Extras des Mediums interessiert, bei denen uns reichlich geboten wird. Aufgeteilt in insgesamt sechs Features bekommen wir so Einblicke in die „Erschaffung des roten Planeten“ (8min), „Angriff auf die Sternenflotte“ in welcher der Angriff auf das Hauptquartier Szene für Szene gezeigt wird (5min) sowie „Der klingonische Heimatplanet“, bei dem uns auf etwa sieben Minuten gezeigt wird, welche Anleihen der Klingonen man aus den alten Filmen übernahm und was wirklich neu ist. Den Abschluss der Extras bilden schließlich die Features „Der Feind meines Feindes“ (7min) über die Person des Khan und die Besetzung durch Benedict Cumberbatch, das Special „Schiff zu Schiff“ (6min) über die Sequenz in der Kirk und Khan sich zum gegnerischen Schiff haben schießen lassen sowie „Der Kampf“ (5min) über das eigentliche Finale, dass zum Anfang gar nicht auf der Erde ausgetragen werden sollte.

Mit „Star Trek Into Darkness“ hat J.J. Abrams sehr vieles aus seinem ersten Versuch korrigiert und überrascht den Zuschauer nun mit einer wesentlich erwachseneren Umsetzung, welche insbesondere Actionfreunde erstaunen wird. Lediglich im Bereich der doch sehr überschaubaren Geschichte und des vernachlässigbaren 3D muss man kritisieren, der Rest stimmt zu einhundert Prozent.

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Wir vergeben daher 7,5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Paramount Home Entertainment

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Mit Facebook Anmelden um zu Posten!

Anmelden
Gewinnspiel: Star Trek Into Darkness

Länge: 132 min

Kategorie: Action, Adventure, Sci-Fi

Start: 12.09.2013

cinetastic.de Filmwertung: (7,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Bewertung Extras: (6,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Gewinnspiele

Gewinne Kinokarten, BluRays, DVDs,
Fan Packages und mehr!

Gleich mitmachen

Info

Gewinnspiel: Star Trek Into Darkness

Star Trek Into Darkness

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 132 min
Kategorie: Action, Adventure, Sci-Fi
Start: 12.09.2013

Bewertung Film: (7,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Bewertung Extras: (6,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1