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The Bay

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 18. Juli 2013

The Bay

Seitdem die beiden Regisseure Daniel Myrick und Eduardo Sánchez mit „Blair Witch Project“ im Jahre 1999 international sehenswerten Erfolg feiern konnten, versuchten die verschiedensten Filmemacher im Stil von realistisch aneinandergeschnittenen Videoaufnahmen dem Zuschauer eine Perspektive zu präsentieren, die in erster Linie mit einer dokumentarischen Belegbarkeit überzeugen soll. Viele der Werke haben es in erster Linie nur auf das große Geld abgesehen, das mit diesen recht billig zu produzierenden Filmen zu erwirtschaften ist und so steht dem Found-Footage-Genre schon lange der große Umbruch bevor, können die meisten Werke doch kaum noch mit sehenswerten Neuerungen überzeugen.

In einer kleinen Stadt an der Chesapeake Bay ereignete sich im Jahre 2009 ein grauenvoller Vorfall, als plötzlich tausende Fische leblos auf dem Wasser trieben, ein Einwohner nach dem anderen unter mysteriösen Umständen starb und letztendlich die Regierung darum bemüht war, all dies unter den Teppich zu kehren. Einige wenige Umweltaktivisten haben es sich zur Aufgabe gemacht besagten Vorfall aufzuklären, bei dem die ehemalige Journalistin Donna Thompson (Kether Donohue) eine tragende Rolle einnimmt, gehört sie doch zu den wenigen Überlebenden. Anhand von Videoaufnahmen und Tonmittschnitten versucht sie nun den Vorfall entsprechend aufzubereiten, der bei den Festlichkeiten am 4. Juli seinen Anfang nahm…

The BayNormalerweise drehen zumeist recht unbekannte Regisseure Filme im Stile des Found-Footage, umso gespannter war man auf Barry Levinsons neuste Arbeit „The Bay“, konnte dieser in der Vergangenheit doch mit so großartigen Werken wie „Good Morning, Vietnam“ und „Sleepers“ überzeugen. Das Levinsons neustes Werk keinen ähnlich hohen Stellenwert bekommt, war schon am Anfang abzusehen und dennoch kann gerade er sich gegen Filme wie jene der „Paranormal Activity“ Reihe erfolgreich durchsetzen, was in erster Linie im Aufbau seines Werkes begründet liegt.

Das Drehbuch von Levinson und seinem Co-Autor Michael Wallach ist wie bei vielen anderen Genrevertretern alles andere alles spannend konzipiert, was in erster Linie darin begründet liegt, dass uns das Ergebnis der ganzen Misere bereits am Anfang präsentiert wird und somit der eigentliche Spannungsaufbau alles andere als gegeben ist. Vielmehr versuchen Levinson und Wallach einen detaillierten Ablauf der Geschehnisse wiederzugeben, bei dem sie die junge Journalistin Donna Thompson versuchen zu etablieren, die mit ihrem Videotagebuch eine Art roten Faden bildet. Es werden Berichte von einigen Wissenschaftlern eingespielt, Skype Mitschnitte vom Krankenhaus an das entsprechende Seuchenamt wiedergegeben und natürlich jede Menge Videomitschnitte, die überall in der Stadt entstanden.

The BayAll dies ist nicht unbedingt spannend gehalten und dennoch schafft es Levinson konsequent bei seiner Art der Umsetzung zu bleiben, bei der selbst einige recht eklige Stellen nicht ausbleiben. Wir bekommen Nahaufnahmen in den Körper von Tieren, Menschen fallen sich gegenseitig an, zerfleischen sich förmlich, nur um letzten Endes gemeinsam mit vielen tausenden zu sterben. Bei alledem herrscht stets ein überaus ernster Unterton vor, mit dem Umweltverschmutzung und die Co-Existenz von Menschen und Natur kritisiert werden. Gerade dieser Ansatz ist neu und durchaus nicht von der Hand zu weisen, obwohl ein erkennbarer Mehrwert auch damit kaum in „The Bay“ erzielt werden kann.

Von Seiten der Figuren und Darsteller bleibt kaum jemand in Erinnerung, was insbesondere dem Aufbau des Werkes geschuldet ist. Zu keiner Zeit hat der Zuschauer eine tiefergehende Bindung zu einer der Figuren, oftmals sterben diese bereits nach einigen wenigen Szenen und obwohl die Reporterin den Mittelpunkt dieser pseudo Reportage einnimmt, versprüht auch diese keinerlei Interesse, dass der Zuschauer sich näher über diese Gedanken machen sollte. Das liegt hier weniger an der Darbietung von Kether Donohue (Pitch Perfect), als vielmehr im gewollten Aufbau der Geschichte, bei der Levinson ganz offensichtlich darauf zu keiner Zeit wert legen wollte.

The BayBarry Levinsons „The Bay“ ist ab dem 26. Juli 2013 im Verleih von Koch Media auf Blu-ray und DVD erhältlich und in erster Linie all jenen zu empfehlen, die neben den bekannten Strukturen eines „Paranormal Activity“ einmal wieder etwas anderes sehen möchten. Das Bild der Blu-ray unterliegt Aufgrund des verwendeten Videomaterials enormen Schwankungen, was soweit allerdings gewollt ist, um die unterschiedlichsten Quellen zu verdeutlichen. Der Ton liegt in DTS-HD 5.1 (DVD in Dolby Digital 5.1) in den Sprachen Deutsch und Englisch vor und ist insgesamt gut auf die Boxen abgestimmt, während das zusätzliche Material auf dem Medium eher übersichtlich gehalten ist. Neben dem Filmtrailer und einem exklusiven Audiokommentar von Regisseur Barry Levinson gibt es noch das rund elfminütige Feature „Into the Unknown“, bei dem Levinson in erster Linie darüber berichtet, warum er diesen Film gemacht hat.

Barry Levinsons „The Bay“ lässt wie viele andere Genrevertreter große Neuerungen komplett vermissen, was insbesondere am spannungsarmen Drehbuch zu merken ist. Nichts desto trotz ist „The Bay“ kein schlechter Film, legt er doch einen Schwerpunkt auf aktuelle Umweltkatastrophen und kritisiert diese offen.

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Wir vergeben daher 6 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Koch Media

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The Bay

Länge: 84 min

Kategorie: Horror, Sci-Fi, Thriller

Start: 26.07.2013

cinetastic.de Filmwertung: (6/10)

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Bewertung Extras: (4/10)

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Info

The Bay

The Bay

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 84 min
Kategorie: Horror, Sci-Fi, Thriller
Start: 26.07.2013

Bewertung Film: (6/10)

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