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Parker

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 7. Juli 2013

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Seit seinem Durchbruch mit „The Transporter“ vor nunmehr acht Jahren ist Actionstar Jason Statham kaum noch aus dem modernen Actionkino wegzudenken, was ihn neben Rollen in „Crank“ (2006), „Bank Job“ (2008) und „The Mechanik“ (2011) ebenso eine in beiden Teilen von Sylvester Stallones „The Expendables“ einbrachte, wo nur die Creme de la Creme an alten und neuen Stars zum Zuge kam. In „Parker“ tritt Statham nun etwas auf die Bremse und besinnt sich auf seine früheren Tage, was im Bereich der Action punktuell zwar zu merken ist, dennoch zuweilen ordentlich weh tun kann.

Im Grunde sollte es ein ganz normaler Raubüberfall auf einen Jahrmarkt in Ohio werden, an dem sich Parker (Jason Statham) mit der Hilfe seines Schwiegervaters Hurley (Nick Nolte) beteiligen wollte, doch leider ging dabei so einiges schief. Melander (Michael Chiklis) und seine Bande weigern sich plötzlich ihn wie verabredet auszuzahlen, wollen das Geld stattdessen in den nächst größeren Coup reinvestieren und planen ihn kurzerhand aus dem Weg zu schaffen, was in einer wilden Schießerei endet, bei der Parker aus einem fahrenden Auto springt.

Schwer verwundet am Straßenrand liegend glauben alle Beteiligten an Parkers Tod, doch der wird von einer Gruppe Farmern aufgelesen und ins nächste Krankenhaus gebracht, wo er sich nach einer kurzen Phase der Erholung einfach selber entlässt. Von nun an beginnt die Jagd nach Melander und seiner Bande, die in Palm Beach bereits das nächst größere Ding planen, bei dem Parker auf die Hilfe der Immobilienmaklerin Leslie (Jennifer Lopez) zurückgreifen muss…

Parker_Szenenbild_12Die Bücher rund um den Anti-Helden Parker sind unter Fans längst Kult, wurde dieser doch von Romanautor Donald Westlake im Jahre 1962 erschaffen, woraufhin Westlake unter dem Pseudonym Richard Stark die verschiedensten Parker-Romane veröffentlichte. Zu Lebzeiten Westlakes gab es ganze acht Filme rund um diesen „Parker“, wobei sich Westlake selber bis zuletzt weigerte, den Namen für ein Projekt heraus zu geben. Die vorliegende Adaption basiert auf dem Roman „Flashfire“ (Irgendwann gibt jeder auf), der im Jahre 2000 als dritter „neuer“ Parker-Roman erschien, nachdem sich Westlake eine längere Schaffenspause von fast 20 Jahren gönnte.

Unter der Regie des Oscar-Gewinners Taylor Hackford (Im Auftrag des Teufels) und dem Drehbuchautor John J. McLaughlin (Black Swan) entstand schließlich ein Werk, das insbesondere eingefleischte Statham Fans ansprechen wird. Die Geschichte selber ist recht geradlinig und einfach gehalten, handelt genauso wie die 24 Parker-Romane von jener Person die sich übers Ohr hat hauen lassen und nun nach Rache sinnt, denn wie Parker gleich mehrmals so treffend betont, geht es nicht ums Geld, es geht ums Prinzip.

Parker_Szenenbild_07Wie in vielen anderen Statham Filmen wird nicht groß geschossen, stattdessen setzen die Beteiligten auf Handfeste Meinungsverschiedenheiten, bei denen mit den Fäusten so lang um sich geschlagen wird, bis zumindest einer am Boden liegt oder aber in Zukunft das Gras von unten beim wachsen zusehen kann. Natürlich entartet dies zuweilen in eine komplett hanebüchene Geschichte die man am besten nicht ganz so ernst nehmen sollte, denn wenn Parker in einem Augenblick noch schwer verwundet am Straßenrand aufgelesen und ins nächste Krankenhaus gefahren wird, kann er sich im anderen schon wieder seiner Gegner erwehren und diese ordentlich vermöbeln.

Als Love-Interest steht diesmal Jennifer Lopez (Manhattan Love Story) parat, die sich nach ihrem unterirdischen „Was passiert, wenn’s passiert ist“ zumindest in sofern rehabilitieren kann, dass sie neben Parker nicht nur eine gute – wenn auch unglaubhafte – Figur abgibt und nebenbei noch beweist, dass sie selbst mit ihren 40 Jahren noch immer einen Körper hat, der sich wahrlich sehen lassen kann. Obwohl genau ihre Rolle als in Schulden versinkende Immobilienberaterin alles andere als komplex ist, übertrumpft sie damit noch immer jene Darbietung von Emma Booth (The Boys Are Back – Zurück ins Leben), die als Parkers Freundin Claire jenes fast schon typische Geschöpft versucht darzustellen, dass in nur wenigen Szenen plötzlich ins Bild läuft, Parker einmal verarztet und den Film wieder für die nächsten 20 Minuten verlässt.

Parker_Szenenbild_16Neben genannten Darstellern sehen wir noch Michael Chiklis (The Shild) als jenen Kopf der Bande der Parker um sein hart verdientes Geld geprellt hat, einen alternden Nick Nolte als Parkers Schwiegervater Hurley sowie Wendell Pierce (The Wire) und  Clifton Collins Jr. (The Event) als egoistische Gauner, die jedoch beide kaum eigene Leinwandzeit bekommen, in der sie sich womöglich in den Vordergrund hätten spielen können.

Ab dem 11. Juli 2013 ist „Parker“ im Verleih von Constantin Film auf Blu-ray, DVD und Video-on-Demand im Handel erhältlich und in erster Linie all jenen Actionfans zu empfehlen, die Filme von und mit Jason Statham zu schätzen wissen. Das Bild der Blu-ray ist mit 1080/24p gewohnt scharf und reich an Farben, während der Ton in DTS-HD 5.1 (DVD in Dolby Digital 5.1) in den Sprachen Deutsch und Englisch gut auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir insbesondere am zusätzlichen Material des Mediums interessiert, wo einem jeden Fan diesmal wirklich eine Menge geboten wird.

Neben einem exklusiven Audiokommentar von Regisseur und Produzent Taylor Hackford gibt es das dreiminütige Feature „Jason Statham nimmt es mit Parker auf“, rund drei Minuten in denen wir Parkers Kämpfe bewundern können, ein etwa achtminütiges „Making Of“ und näheres zu den Ursprüngen von Parker, die uns in etwa vier Minuten vorgestellt werden. Es geht weiter mit einem Blick hinter die Kulissen (3min), dem entsprechenden Trailer und natürlich reichlich Informationen zum Darsteller selber, welche die Extras entsprechend abrunden.

„Parker“ ist fast schon typisches Statham Actionkino, das lediglich etwas zu lang geraten ist. Mit ein paar mehr Schnitten im Mittelteil hätte vieles wesentlich straffer wirken können, was den Gesamteindruck jedoch kaum schmälert. Statham Fans können bedenkenlos zugreifen!

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Wir vergeben daher 6,5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Constantin Film

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Parker

Länge: 118 min

Kategorie: Action, Crime

Start: 11.07.2013

cinetastic.de Filmwertung: (6,5/10)

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Info

Parker

Parker

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 118 min
Kategorie: Action, Crime
Start: 11.07.2013

Bewertung Film: (6,5/10)

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