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Die fantastische Welt von Oz

Geschrieben von Melanie Ulbrich am 4. Juli 2013

Die fantastische Welt von Oz
Ein großes Spektakel verspricht Disneys neuester Action-Fantasy-Film „Die fantastische Welt von Oz“. Nach dem eher mäßigen Ergebnis von „John Carter – Zwischen zwei Welten“ setzt der Major nun auf große Namen. Regisseur Sam Raimi (Spider-Man 1-3) inszeniert die Geschichte des großen Zauberers von Oz: Wie er ursprünglich nach Oz gekommen ist, die drei Hexen Glinda, Theodora und Evanora kennen lernte und das Land von Leid befreite.

Der Film erzählt die Vorgeschichte von L. Frank Baums „Der Zauberer von Oz“: Oscar Diggs (James Franco) ist ein Zirkusmagier mit fragwürdiger Moral. Eher zufällig gerät er mit einem Heißluftballon in einen Wirbelsturm und findet sich in der fantastischen Welt von Oz wieder. Er trifft auf wundersame Wesen, die zwei wunderschöne Hexen Theodora und Evanora (Mila Kunis und Rachel Weisz) und jede Menge Gold. Ruhm und Reichtum scheinen greifbar nah – wäre da nicht die Prophezeiung von Oz, dass ein großer Zauberer erscheinen würde, der das Land von der bösen Hexe Glinda (Michelle Williams) befreien würde.  Widerstrebend wird Oscar in die Schwierigkeiten von Oz hineingezogen und muss herausfinden, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, bevor es zu spät ist.

Die fantastische Welt von OzDie Figur des Zauberers ist ambivalent. Oz ist kein vorbildlicher oder gar heldenhafter Protagonist. Vielmehr ist er ein egoistischer, raffgieriger Zauberer, der keine Freunde braucht und nur für seine erfolgreiche, geldreiche Karriere lebt. In Oz gaukelt er den Hexen zwar auch noch vor, er sei DER große Retter, doch im Gegensatz zu Kansas kann er hier erstmals gute Taten vollbringen. Gelingt ihm in Kansas nicht die Heilung eines Mädchens im Rollstuhl, schafft er es in Oz immerhin eine Porzellan-Puppe die Beine wieder anzukleben. Stück für Stück wandelt sich der Zauberer ein wenig zum Guten hin.

Liebhaber der Bücher oder auch des Originalfilms „Der Zauberer von Oz“ aus dem Jahre 1939 werden einige Anlehnungen in „Die fantastische Welt von Oz“ wiederfinden. Es gibt Vogelscheuchen, die gefürchteten fliegenden Affen, den goldenen Ziegelsteinweg und natürlich die sagenumwobene Smaragdstadt (Emerald City).  Auch einige filmische Stilmittel transportieren einen altmodischen Flair, wie man ihn auch schon aus „Der Zauberer von Oz“ kennt. Die ersten 20 Minuten spielt der Film in Kansas im Jahre 1905. Raimi präsentiert uns die erste Sequenz im Stile alter Filme: schwarz-weiß und im 4:3 Format. Erst wenn es in die bunte Welt von Oz geht, reißt der Bildschirm auf und der Fernseher wird quietsch bunt. Von da an wirkt der Film wie auf einer Bühne mit traumhaften Kulissen gedreht. Wer wollte die farbenprächtige Smaragdstadt nicht schon immer mit modernster Technik erleben?

Die fantastische Welt von OzAuch einige Parallelen zu Tim Burtons „Alice im Wunderland“ sind unverkennbar: Eine bunte, schöne aber auch gefährliche Welt und ein überforderter und selbstzweifelnder Protagonist, der einer großen Prophezeiung nach diese Welt vor dem Bösen retten soll. Darüber hinaus sind beide Soundtracks von Danny Elfman. Fans des Filmkomponisten werden seinen Stil und die Ähnlichkeit bereits im Vorspann wiedererkennen.

Die Bonus-Ausstattung der Blu-ray ist nicht zimperlich: Es gibt mehrere Featurettes. In dem Feature „Walt Disney und der Weg nach Oz“ Zum Beispiel wird erzählt, wie Walt Disney bereits in seinen jungen Unternehmerjahren Interesse an den Oz-Geschichten hatte und die Rechte für die Verfilmungen stets im Auge hatte. Mit weiteren Extras erfährt der Zuschauer viel über Cast und Crew, die Figuren,  das Setting, Requisiten, Kostüme, die Animationen, das Drehbuch, die Dreharbeiten, den Soundtrack und mehr. Sehr zu empfehlen sind die ebenfalls die „Pannen vom Dreh“. Die Blu-ray enthält eine große Palette an Bonusmaterial und so ziemlich alles, was sich ein interessierter Zuschauer und Fan nur wünschen kann. Die technischen Möglichkeiten der Blu-ray nutzt der bildlich imposante Film vollkommen aus. Die Farben und Formen werden kristallklar dargestellt. Für solche Filme wurde die Blu-ray geschaffen.

„Die fantastische Welt von Oz“ kann nicht ganz die hohen Erwartungen halten, die durch Sam Raimi und die außerordentlich vielversprechende Besetzung im Vorfeld entstanden sind. Im Vergleich zu Burtons „Alice im Wunderland“ hat der Oz-Film etwas weniger Humor, weniger skurrile Figuren und einen nicht ganz so prägnanten Soundtrack, der sich eins zu eins in den Film einfügt. Wer vom Film etwas enttäuscht sein sollte, kann sich allerdings mit einer hervorragend ausgestatteten Blu-ray darüber hinwegtrösten.

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Wir vergeben daher 7 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Walt Disney Company GmbH

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Die fantastische Welt von Oz

Länge: 130 min

Kategorie: Fantasy, Adventure

Start: 11.07.2013

cinetastic.de Filmwertung: (7/10)

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Bewertung Extras: (9/10)

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Info

Die fantastische Welt von Oz

Die fantastische Welt von Oz

Geschrieben von Melanie Ulbrich

Länge: 130 min
Kategorie: Fantasy, Adventure
Start: 11.07.2013

Bewertung Film: (7/10)

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Bewertung Extras: (9/10)

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