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Fire with Fire

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 27. Januar 2013

Fire with Fire

In den letzten Jahren ist es leider fast schon üblich geworden mit überaus gern gesehenen Darstellern – wie dem US-amerikanischen Actionstar Bruce Willis – auf dem Kinoplakat oder der DVD Hülle zu werben, obwohl diese im Grunde kaum mehr als fünf Minuten im ganzen Film vertreten sind. Nachdem Willis dies bereits im letzten Jahr in „Setup“ und „The Cold Light of Day“ praktizierte, soll er in David Barretts „Fire with Fire“ ein paar Minuten mehr bekommen und dabei dennoch enttäuschen.

Im Grunde könnte man den Feuerwehrmann Jeremy Coleman (Josh Duhamel) als ganz normalen Single bezeichnen der im Grunde nur seine Arbeit kennt, bis er eines Abends in einen Vorfall verwickelt wird, bei dem ein Kioskbesitzer und dessen Sohn auf grausamer Art und Weise hingerichtet wird. Jeremy kann mit Mühe und Not entkommen und im Anschluss den rechtsradikalen Hagen (Vincent D’Onofrio) identifizieren, doch so einfach wie er sich dies vorgestellt hat, soll all dies für diesen nicht ausgehen. Ermittler Mike Cella (Bruce Willis) – der Hagen bereits seit Jahren verfolgt – integriert Jeremy sofort in ein Zeugenschutzprogramm bis dieser vor Gericht gegen Hagen aussagen soll, doch auch dies soll bereits nach kurzer Zeit schief gehen, als Jeremys Geliebte Talia (Rosario Dawson) eines Tages auf offener Straße angeschossen wird. Nun geht Jeremy selber in die Offensive und eine gnadenlose Jagd auf Hagen beginnt…

Fire with FireDer ehemalige Stuntman David Barrett (Vergessene Welt: Jurassic Park) kann auf weit über 70 Filme zurückblicken in denen er seine Knochen für andere Darsteller hat hinhalten dürfen, fast 30 Fernsehproduktionen in denen er in den letzten zehn Jahren selber Regie führte, umso weniger verwunderlich ist es also, dass man ihm mit „Fire with Fire“ sein erstes großes Projekt anvertraut, dass nicht nur auf ein durchaus sehenswertes Budget von fast 30 Mio. Dollar zurückblicken kann, sondern ebenso auf einige namenhafte Darsteller, die man sonst nur aus höherwertigeren Produktionen gewohnt war.

So viel Erfahrung man Barrett eigentlich zutrauen sollte, so mut- und ideenlos kommt „Fire with Fire“ zeitweise daher, vermisst man wirkliche Neuerungen doch komplett. Vielmehr orientiert sich Barrett an den üblichen Polizeithrillern, wenn dieser von den Drehbuchautoren Lowell Cauffiel (The Last Voyage of Demeter) und Tom O’Connor ein Script kreieren lässt, dass ähnlich hundert vergleichbarer Werke die fast schon typischen Genre Meilensteine einen nach dem anderen abklappert.

Fire with FireDa haben wir am Anfang jene brutale Ausgangssituation bei der ein leicht durchgeknallter Gangster zwei Menschen mit Kopfschüssen hinrichtet, den braven Bürger der all dies überlebt, kurz danach in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird und schon bald einsehen muss, dass weder Polizei noch Staatsanwaltschaft ihn vor diesen Leuten beschützen kann, muss er doch fortan das Recht in die eigene Hand nehmen. Es folgt die bekannte Jagd nach den Gangstern die der Reihe nach überaus glücklich die zeitliche segnen, bevor sich alle nach nicht einmal anderthalb Stunden in einem Hochhaus treffen, bei dem natürlich Jeremys Stärken als Feuerwerkmann zum Einsatz kommen.

All dies ist weder spannend konzipiert noch wirklich gut umgesetzt, was man zum einen an der lustlos ausgearbeiteten Figurenzeichnung erkennt, zum anderen aber auch an dem bekannten Drehbuch, dass zu keiner Zeit bereit ist wirkliche Akzente zu setzen, die „Fire with Fire“ über vergleichbare Genrebeiträge herausragen lassen könnte. Ähnliches spielt sich leider auch im verpflichteten Cast ab, wobei der aus „Transformers“ bekannte Josh Duhamel (Movie 43) fast noch am überzeugendsten seine Rolle spielt, sieht man sich allein die unzähligen Kämpfe und Fire with FireSchusswechsel an, die alle jedweder Professionalität eines Killers entbehren. Neben Gastdarstellern wie 50 Cent (Get Rich or Die Tryin‘) und Bruce Willis (Stirb Langsam) die kaum auch nur annähernd fünf Minuten im Film zu sehen sind, hat die stärkste Rolle doch ausgerechnet Vincent D’Onofrio (Full Metal Jacket), der den durchgeknallten rechtsradikalen Gangster Hagen spielt. Allein die Hinrichtung am Anfang ist von D’Onofrio an Brutalität kaum zu überbieten, was sich den gesamten Film wirklich sehenswert fortsetzt, sieht man einmal von dem glücklosen und nur wenig überzeugenden Finale ab.

Ab dem 22. Februar ist „Fire with Fire“ im Verleih von Universum Film auf Blu-ray, DVD und Video on Demand im Handel erhältlich und all jenen zu empfehlen, die sich von durchschnittlicher Genrekost nicht abschrecken lassen. Das Bild der Blu-ray ist gewohnt gut und reich an Farben, während der Ton in DTS-HD 5.1 (DVD in Dolby Digital 5.1) in den Sprachen Deutsch und Englisch gut auf die Boxen abgestimmt ist. Wie immer waren wir gespannt auf die Extras die dem Medium beiliegen würden, wobei diesmal die Erwartungshaltung etwas enttäuscht wurde. Es gibt lediglich drei Interviews mit David Barrett, 50 Cent und Josh Duhamel von ganzen 62 Minuten Länge, wobei auf jene Extras komplett verzichtet wurde, die der entsprechenden amerkanischen Blu-ray beiliegen. Warum man uns also die beiden Audiokommentare sowie die „Behind the Scenes“ vorenthält, kann uns wohl nur der Verleih beantworten.

Mit „Fire with Fire“ zeigt uns David Barrett in seinem Debüt einen zum Teil überaus lustlos inszenierten Genrebeitrag, der sich kaum von vergleichbaren Filmen abzuheben vermag. Mit ein wenig mehr Feinschlief am Drehbuch hätte vieles besser laufen können, doch war man dazu wohl trotz des überaus ansehnlichen Budges einfach nicht bereit.

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Wir vergeben daher 5,5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Universum Film

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Fire with Fire

Länge: 97 min

Kategorie: Action, Crime, Drama

Start: 22.02.2013

cinetastic.de Filmwertung: (5,5/10)

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Info

Fire with Fire

Fire with Fire

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 97 min
Kategorie: Action, Crime, Drama
Start: 22.02.2013

Bewertung Film: (5,5/10)

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