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Footloose

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 19. Februar 2012

Footloose

An dieser Stelle könnte man sich nun über den Sinn oder Unsinn von Remakes auslassen, die oftmals nicht nur das Original 1:1 kopieren, sondern auch sonst wenige Akzente setzten, was diesen neuen Aufguss rechtfertigen würde. Wenn man sich nun die Tanzfilme der 80er Jahre zurück ins Gedächtnis ruft, so kommt man an folgenden zwei kaum vorbei, „Dirty Dancing“ und „Footloose“, zwei Klassiker seiner Zeit, von welchem der letztere nun ein Remake erfahren soll.

Nachdem seine Mutter an den Folgen von Krebs gestorben ist, zieht es Ren McCormacks (Kenny Wormald) zu seinem Onkel Wes (Ray McKinnon) nach Bomont, was sich radikal von Boston unterscheiden soll. Seit dem Tod von vier Schülern vor drei Jahren, wurden hier umfangreiche Änderungen der Gesetzte durchgeführt, was einzig und allein dafür gedacht war, die Jugendlichen vor sich selbst zu schützen. Unter der Leitung von Reverend Shaw Moor (Dennis Quaid) traten Verbote von Alkohol, lauter Musik und Tanz in kraft, was die örtliche Jugend nicht nur einengte, sondern ihres Lebensraums berauben sollte. Leider ist der Tanz und Rock’n’Roll für den neu eingetroffenen Ren eine Lebensphilosophie, woraufhin er gleich am ersten Tag seines Aufenthaltes mit dem Gesetzt in Konflikt kommt, als er mit zu lauter Musik über die Straßen fährt. Zusammen mit der Reverend Moors Tochter Ariel (Julianne Hough) beginnt dieser eine Petition zu starten, welche das Tanzen wieder erlauben soll…

FootlooseUnter der Regie von Craig Brewer (Hustle & Flow) wurde von „Footloose“ ein Remake ins Leben gerufen, wo sich durchaus die Geister daran streiten werden. Als Fan des Originals von 1984 hat er in der neuen, ganze 35 Jahre später spielenden Version, fast ausschließlich alles übernommen und nur wenige Details so angepasst, dass diese in einem moderneren Konstrukt bestehen können, ohne die Qualität des Originals zu gefährden. Dies hat zur Folge, dass einerseits Fans in mehr als nur einer Einstellung ihren lieb gewonnenen Film wieder erkennen, andererseits aber komplett die Berechtigung eines Remakes verloren geht. Für das Drehbuch kam hier überraschenderweise jedoch kein Autor zum Zuge, der sich neu entfalten wollte, sondern Drehbuchautor Dean Pitchford    (Hangover) persönlich, der auch schon für die 1984er Version verantwortlich war.

Während dieser einen Großteil der Dialoge bei behielt, Ariels rote Stiefel, den gelben VW Käfer und viele andere kleine Details, fanden aber auch kleine Neuerungen Einzug in diese Neuinszenierung. Der Autounfall am Anfang wird nun komplett gezeigt und nicht nur angedeutet, die Figuren bekommen wesentlich mehr Tiefe und die Ansprache des Reverends handelt nun nicht mehr von Geist verderbenden Büchern, sondern viel mehr von der einziehenden Technik wie Handy und SMS, welche die Jugend nachhaltig beeinträchtigt. Der Kern von „Footloose“ bleibt aber die Rebellion der Jugend gegen die Erwachsenen, der beständige Konflikt den es heißt zu lösen, ein Konflikt, der in perfekt choreografierten Tänzen vonstatten geht. Die damalige Musik ist auch hier vertreten, wobei diese dezent in den Hintergrund verlegt wurde, modernere Musik aus den Bereichen Rock’n’Roll, Country und Hip Hop halten Einzug und auch sonst wirken die Tanzschritte wesentlich moderner.

FootlooseWer erinnert sich nicht noch an Kevin Bacon, Lori Singer  und Sarah Jessica Parker, die sich 1984 in die Herzen der Zuschauer tanzten? Nicht weniger elegant machen dies Kenny Wormald (Center Stage: Turn It Up) und Julianne Hough (Burlesque), die mit emotionalen Choreographien zu moderner Musik von heute tanzen, welche allesamt durch Jamal Sims entworfen wurden. Während Wormald und Hough wirklich gut zusammen harmonieren, ist es vor allem Miles Teller (Rabbit Hole) jener, der den Film am laufen hält. Als Rens Kumpel Willard kann er unterhalten, verleiht dem Film wärme und die nötige Portion Humor, die ihn von Filmen wie „Step Up“ abheben lässt. Nicht weniger gekonnt ist aber auch die Darbietung von Dennis Quaid (The Day After Tomorrow), welcher in der Rolle des Pfarrers überzeugen kann.

Ab dem 23.02.2012 bringt Paramount dieses Remake auf Blu-ray und DVD in den Handel und somit in euer Wohnzimmer, wo ihr noch einmal im Detail all jene Vergleiche zwischen Original und Remake anstellen könnt. Das Bild ist in 1080p wie gewohnt hochauflösend und von Farbe wie auch Kontrast überzeugend, wobei der Ton lediglich in Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch vorliegt. Nur die Englische Spur hat DTS-HD, was bei einer Blu-ray schon sehr enttäuschend ist. Dafür sind die Extras der Blu-ray wesentlich umfangreicher, was nicht zuletzt am optionalen Audiokommentar von Regisseur Craig Brewer liegt. In den 15 Minuten von „Ein Sprung zurück: Die Neuerfindung von Footloose“ berichten Regisseur und Produzent von „ihrem“ 1984er Footloose, was sie daran schätzen und warum sie das Remake letzten Endes so ähnlich gestalteten, wie wir dies nun vorliegen haben. Sie erzählen von den ausgeprägteren Figuren, von der zusätzlichen Auto-Szene am Anfang und vor allem von all den kleinen Details, die sie aus dem Original unbedingt übernehmen wollten. Es folgen 13 Minuten „Die Stars von Footloose“, wo vor allem die jüngere Generation zu Wort kommt. Es wird erklärt wie die Wahl auf Kenny Wormald und Julianne Hough fiel, wo deren Stärken liegen und natürlich auch, was diese an den beiden im Laufe der Zeit haben schätzen lernen. Neben der Vorstellung weiterer Darsteller sind aber vor allem die 12 Minuten „Tanzen mit den Footloose Stars“ interessant, wo nicht nur alle Tänze noch einmal gezeigt, sondern auch die Choreographien von Jamal Sims erklärt werden. Neben fünf unveröffentlichten Szenen erwarten uns zum Abschluss dann noch drei Footloose Musik Videos, von Blake Shelton, Big & Rich sowie Ella Mae Bowen.

Über ein Remake was fast 1:1 dem Original entspricht, kann man sich durchaus streiten. Nichts desto trotz sind die Darsteller überzeugend, die Tanzszenen modern überarbeitet worden und vor allem die Figuren dahingehend weiter entwickelt, dass diese nun wesentlich mehr Tiefe haben. Nach 35 Jahren ist dieses Remake zumindest überzeugender für eine neue Generation an Jugendlichen, als all die „Step Up“ Filme der letzten Jahre.

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Wir vergeben daher 6,5 von 10 Filmpunkten.

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Footloose

Länge: 113 min

Kategorie: Comedy, Drama, Music

Start: 23.02.2012

cinetastic.de Filmwertung: (6,5/10)

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Info

Footloose

Footloose

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 113 min
Kategorie: Comedy, Drama, Music
Start: 23.02.2012

Bewertung Film: (6,5/10)

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