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Der Pate – Teil II

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 5. November 2011

Der Film beginnt, ähnlich wie der erste Teil, mit einer riesigen Kommunionsfeier zu Ehren des Sohnes des Clanchefs. Im Hintergrund der Feierlichkeiten wickelt Don Michael Corleone (Al Pacino) – Pate und Oberhaupt seiner Familie – mit seinem älteren Bruder Fredo (John Cazale) und seinem Bruder und Rechtsanwalt Tom Hagen (Robert Duvall) Geschäfte ab, mit denen er versuchen will, in Las Vegas und Havanna Fuß zu fassen. Damit dieser Plan aufgeht, verhandelt er im Geheimen mit dem jüdischen Gangsterboss Hyman Roth (Lee Strasberg), von dem er sich erste Hotels in Las Vegas verspricht. Nur kurze Zeit nach der Feier entkommen Michael und seine Frau Kay (Diane Keaton) nur mit Glück einem Mordanschlag, den Michael sofort Hyman Roth zuschreiben kann. Während Roth auch weiterhin gegen Michael intrigiert, entwickelt dieser einen ausgeklügelten Plan, der auf Kuba seinen Höhepunkt finden soll. Mit Hilfe von Roths Leibwächter gelingt diesem ein Mordanschlag, doch dieser misslingt. Zurück in New York muss er sich vor einem nationalen Kongressausschuss verantworten, der in Don Michael Corleone das Oberhaupt eines großflächigen Verbrecherringes sieht.

Der zweite Handlungsstrang zeigt uns den Beginn von Vito Corleones (Robert De Niro, Oreste Baldini) Geschichte, welche im Alter von nur 9 Jahren in Sizilien beginnt. Sein Vater, seine Mutter und auch sein Bruder werden vom örtlichen Don ermordet, und Vito kann mit Hilfe Verwandter in die USA fliehen. Hier wächst er als ehrlicher Arbeiter auf und muss schon bald feststellen, dass sich Amerika nur wenig von Sizilien unterscheidet. Auch hier ziehen Dons die Fäden und verlangen von armen Bürgern Geld, dafür dass diesen nichts passiert. Vito sieht all dies nicht ein und wählt den Weg, der ihn letztendlich zum mächtigsten Mafiaboss von New York werden lässt.

Der Pate - Teil IINur 2 Jahre nach seinem großartigen Film „Der Pate“ ist Francis Ford Coppola (Apocalypse Now, Jack) mit seiner Fortsetzung zurück, in der er einerseits die Geschichte rund um Michael Corleone und dessen Familie weiter erzählt und auch in die frühe Jugend seines Vaters Vito Corleone zurückgeht. Während die Jugend und der Aufstieg Vito Corleones bereits in Mario Puzo’s Bestseller „Der Pate“ beinhaltet war, wurde die Geschichte danach von Coppola und Puzo neu geschrieben. Für die großartige Arbeit hinter der Kamera konnte wieder Gordon Willis (Die Unbestechlichen) gewonnen werden, wobei diesmal vor allem der Schnitt von Barry Malkin (Die Unbezwingbaren), Richard Marks (Assassins – Die Killer) und Peter Zinner (Jagd auf Roter Oktober ) nicht unerwähnt gelassen werden darf. Wunderschöne Bilder, eine phantastisch weiche Kamerafahrt und eine musikalische Untermalung von Nino Rota (Romeo und Julia) und Carmine Coppola (Apocalypse Now), die ungeschönt zur besten Filmmusik aller Zeiten zählen darf.

Während Coppola im ersten Teil noch den Fokus auf Michael Corleones Aufstieg setzte, werden uns diesmal vor allem die verschiedensten Charaktere bis ins kleinste Detail vorgestellt. Coppola legt Wert auf Michaels Familie, auf seine Freunde und vor allem Geschäftspartner. Er zeigt uns, dass mit dem Aufstieg und der wachsenden Macht sich vor allem Einsamkeit in Michael Corleones Leben ausbreitet. Freunde von damals sind tot, sein Bruder hat ihn verraten, seine Frau verlässt ihn. Was bringt all das Geld und die Macht, wenn man gerade das Wichtigste im Leben nicht hat, seine Familie und seine Kinder?

Der Pate - Teil IIDie Rolle ihres Lebens spielten vor allem Al Pacino (Scarface, Heat) als Don Michael Corleone sowie Robert De Niro (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia) als der junge Don Vito Corleone. Ohne dass Pacino viel sagen muss, sehen wir gegen Ende des Filmes all sein Leid in seinem Gesicht. Von Einsamkeit gefüllte Augen und dennoch der starke Anführer einer Familie, der nach außen hin seinen Freunden wie auch Feinden die eigenen Gefühle nicht zu erkennen geben darf. Nicht weniger stark präsentiert sich die Rolle von Robert De Niro. Wenig Text und dennoch eine Leinwandpräsenz, die in der Art erst einmal nachgemacht werden muss.

Wie auch bei „Der Pate“ ist die Neuauflage der Paramount Blu-ray in der Saphir-Serie durchaus zu empfehlen. Die Blu-ray beinhaltet die im Jahre 2008 restaurierte Fassung und kann vor allem mit einem sehr guten digital überarbeiteten Bild und Ton überzeugen. Der Ton ist in Dolby Digital 5.1 und es werden die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch unterstützt. Neben den optionalen Audiokommentaren von Regisseur Francis Ford Coppola erhalten wir aber auch hier keinerlei zusätzliche Extras geboten. Die bereits auf der Blu-ray von 2008 enthaltenen Extras wie die Hintergründe zur Restauration, Informationen zum Dreh oder zusätzlichen, unveröffentlichten Szenen wären durchaus wünschenswert gewesen.

„Der Pate – Teil II“ gehört wie auch der 1972 erschienene „Der Pate“ zu den besten Filmen aller Zeiten. Ein bildgewaltiges Epos, das auch mit einer Spielzeit von fast 3,5 Stunden einfach nicht langweilig werden kann. Wer diesen Film noch nicht sein eigen nennen darf oder noch die ältere, nicht restaurierte Fassung besitzt, unbedingt zuschlagen. 6 Oscars und 6 Golden Globes sprechen hier wohl eine eindeutige Sprache.

 

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Der Pate - Teil II

Länge: 200 min

Kategorie: Crime, Drama

Start: 03.11.2011

cinetastic.de Filmwertung: (9/10)

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Der Pate - Teil II

Der Pate – Teil II

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 200 min
Kategorie: Crime, Drama
Start: 03.11.2011

Bewertung Film: (9/10)

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