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I Am Mother

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 7. August 2019

Erst vor wenigen Monaten bekamen wir mit „The Silence“ einen kleinen aber feinen Horrorfilm geboten, der fast überall auf der Welt direkt bei Netflix zu sehen war, in Deutschland aber ins Kino gebracht wurde. Ganz ähnlich verhält es sich nun mit dem Science Fiction Film „I Am Mother“, der nicht nur positive Stimmen auf diversen Festivals erfuhr, sondern vom Concorde Filmverleih auch die verdiente Chance erhält, auf der großen Leinwand genossen zu werden.

In einer weit entfernten Zukunft ist die Menschheit nahezu ausgestorben. Der Planet Erde ist eine trostlose Landschaft geworden, Leben ist an der Oberfläche nicht mehr möglich und so versucht ein Roboter namens Mutter einen Embryo zum Leben zu erwecken und großzuziehen, um diesem irgendwann einmal die Zukunft der eigenen Rasse wieder anzuvertrauen. Eben dieser Embryo heißt Tochter (Clara Rugaard).

Mit Mutters Hilfe wächst Tochter in der Geborgenheit eines unterirdischen Bunkers auf, lernt dort lesen und schreiben, tanzen und sogar ein wenig über die Geschichte der eigenen Rasse. Im Laufe der Jahre möchte Tochter jedoch mehr wissen, erkundigt sich über das Leben dort draußen und geht der Frage nach, ob auf der Oberfläche inzwischen doch tatsächlich kein Leben mehr existieren kann. Als Tochter schließlich die Türen zur Außenwelt öffnet und dort eine verletzte Frau vorfindet, macht sie sich die ersten Gedanken. Kann es sein das Mutter sie über Jahre hinweg angelogen hat?

Mit seinem Debütfilm „I Am Mother“ versucht der australische Regisseur Grant Sputore zu den wesentlichen Fragen im Science Fiction Genre zurückzukommen. Wie könnte die Entwicklung der Menschheit in der Zukunft aussehen? Wie ist das Verhältnis zur künstlichen Intelligenz und kann es eine Art Miteinander geben, um sich nicht nur gegenseitig zu ergänzen, sondern sogar weiterzuentwickeln?

Zusammen mit Drehbuchautor Michael Lloyd Green (After the Storm) ist dabei eine kleine und vor allem sehr nachdenkliche Geschichte entstanden, die sich fern ab der üblichen Hollywood Budgets befindet. Ähnlich wie bei Duncan Jones „Moon“ konzentriert man sich hierbei auf das Wesentliche, wenn man die Beziehung von Mutter und Tochter über viele Jahre hinweg beobachtet, dabei aber auch darüber im klaren ist, das Geheimnisse existieren die aufgedeckt werden müssen.

Eben diese Geheimnisse rücken mit dem Eintreffen der mysteriösen Frau von der Oberfläche in den Fokus, wenn sich plötzlich getätigte Aussagen von Mutter wiedersprechen und dafür der Beweis angetreten werden muss. Nun hinterfragt Tochter ihre eigene Vergangenheit, analysiert Vergangenes, um dann wiederrum Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen. Insbesondere in der zweiten Hälfte des Films dreht sich das Genre so von einem seichten Science Fiction Drama hin zum etwas schnelleren Thriller, worauf wir an dieser Stelle allerdings nicht weiter eingehen möchten.

Was neben alledem bleibt sind natürlich moralische Fragestellungen, ethische und philosophische Fragen und jede Menge kleinerer Wendungen, die gegen Ende hin noch eingeworfen werden. Insbesondere eine prägende Szene im Finale des Films wird bei dem einen oder anderen negativ in Erinnerung verbleiben, denn neben vielen offenen Fragen könnte sich hier sogar ein klein wenig Unzufriedenheit einstellen.

Mit „I Am Mother“ präsentiert der Australier Grant Sputore einen sehenswerten Science Fiction Film, der grundsätzlichen Fragen des Zusammenlebens zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz nachgeht.

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Wir vergeben daher 7 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Concorde

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Länge: 113 min

Kategorie: Drama, Horror, Sci-Fi

Start: 22.08.2019

cinetastic.de Filmwertung: (7/10)

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I Am Mother

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 113 min
Kategorie: Drama, Horror, Sci-Fi
Start: 22.08.2019

Bewertung Film: (7/10)

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