cinetastic.de - Living in the Cinema

Brightburn: Son Of Darkness

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 16. Juni 2019

In den letzten Jahren hat sich Regisseur, Drehbuchautor und Produzent James Gunn vor allem als MCU-Mastermind einen Namen gemacht, doch da der nächste Disneyfilm noch etwas braucht, hat er sich zusammen mit seinem Bruder Brian und seinem Cousin Mark einem neuen Projekt gewidmet. Mit „Brightburn: Son Of Darkness“ liefern die drei nun einen etwas anderen Superheldenfilm ab, bei dem es ausnahmsweise mal keinen echten Helden gibt.

Tori (Elizabeth Banks) und Kyle (David Denman) versuchen bereits seit vielen Jahren ein eigenes Kind zu zeugen, doch trotz reichlich Übung vermag dies beim besten Willen nicht zu gelingen. Eines Tages schlägt auf ihrer Farm ein Komet ein, in dem sich ein menschlich aussehendes Baby befindet. Die beiden nehmen das kleine Kind mit nach Haus, ziehen dies fortan wie ihr eigenes auf und akzeptieren es als eine Art großes Wunder, welches sich zwölf Jahre später zu einem echten Problem entwickeln wird.

Kaum in der Pubertät angekommen hört Brandon (Jackson A. Dunn) nun nämlich Stimmen, welche ihn nicht nur verwirren, sondern auch zu einem kleinen Satansbraten werden lassen. Die Hand einer Mitschülerin wird kurzerhand zerquetscht, im Hühnerstall tobt man sich aus und gegen den Vater wird offen rebelliert. Während Kyle schon bald das Böse in seinem Sohn zu entdecken glaubt, versucht Tori in der Rolle der liebenden Mutter das Vertrauen ihres Sohnes zurückzugewinnen. Doch was ist, wenn dieser tatsächlich das personifizierte Böse ist?

Die meisten Zuschauer kennen die Geschichte von Supermann, wie dieser in frühster Kindheit mit einem Kometen auf eine Farm krachte, wo er schließlich gefunden und großgezogen wurde. Supermann war natürlich hilfsbereit, kämpfte gegen das Böse und war auch sonst bemüht den Planeten Erde von jedweden Gefahren zu beschützen. Was wäre nun aber gewesen, wenn Supermann böse wäre und mit seinen Kräften die Bevölkerung der Erde unterjoch hätte?

Genau dieser Frage geht Regisseur David Yarovesky (The Hive) und sein Drehbuchautorenteam bestehend aus Brian (Die Reise zur geheimnisvollen Insel) und Mark Gunn (Starsky & Hutch) nach, wenn sie das Bild eines jungen Mannes in der Pubertät zeigen, der ungemein viel Spaß daran findet seine Mitmenschen zu quälen. Bei grade einmal 90 Minuten Länge ist „Brightburn: Son Of Darkness“ ein sehr kurzweiliges Vergnügen, was insbesondere darin begründet ist, dass die Inszenierung komplett auf eine tiefergehende Geschichte verzichtet. Ein Komet stürzt vom Himmel, Kind wird großgezogen, Kind quält fortan andere, das war’s gewesen.

Was sich auf dem ersten Blick etwas seltsam anhört, hat inhaltlich absolut nicht mehr zu bieten. Ähnlich wie in den guten alten Slashern der 1980er Jahre wird hier nicht unbedingt viel Wert auf Inhalt gelegt, stattdessen lässt man sich den kleinen Satansbraten einmal ordentlich austoben. Eben dieser ist nahezu unsterblich, kann fliegen und hat natürlich ein entsprechendes Kostüm, welches im Entstehungsprozess allerdings nicht weiter thematisiert wird.

Hände brechen, Hühner abschlachten, einer Kellnerin Glasscherben ins Auge treiben. Was im Ansatz wie ein kleiner Horrorfilm klingt, ist letzten Endes doch sehr harmlos, denn immer genau dann wenn es ans Eingemachte geht, blendet David Yarovesky in eine andere Szene um. Wo „Brightburn: Son Of Darkness“ schon wenig Inhalt besitzt und auch die Horror / Slasher-Komponenten nur bedingt zu gefallen wissen, da könnte zumindest der Cast etwas rausreißen, doch auch dies gelingt bestenfalls im Ansatz. Mit der Verpflichtung von Elizabeth Banks (The Happytime Murders) setzt man auf ein echtes Hollywood Schwergewicht, doch anstatt hier einen würdigen Gegner aufzubauen, der dem Bösen etwas entgegensetzen könnte, verblasst die Figur vielmehr im bekannten Rollenbild einer Frau und Mutter, was stellenweise ermüdend erscheint. Ganz ähnlich verhält es sich aber auch mit dem kleinen Jackson A. Dunn (Avengers: Endgame), denn diesem kann man zu keiner Zeit das wirklich fiese Etwas abnehmen, das bereit wäre die Welt zu unterjochen und das Spaß daran hat seine Mitmenschen zu quälen.

Mit „Brightburn: Son Of Darkness“ präsentiert David Yarovesky einen kurzweiligen Horrorfilm, bei dem es ausnahmsweise keinen echten Helden gibt. Viel Potential, welches allerdings ungenutzt liegengelassen wird.

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Wir vergeben daher 5,5 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Sony

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Mit Facebook Anmelden um zu Posten!

Anmelden

Länge: 90 min

Kategorie: Horror, Sci-Fi

Start: 20.06.2019

cinetastic.de Filmwertung: (5,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Gewinnspiele

Gewinne Kinokarten, BluRays, DVDs,
Fan Packages und mehr!

Gleich mitmachen

Info

Brightburn: Son Of Darkness

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 90 min
Kategorie: Horror, Sci-Fi
Start: 20.06.2019

Bewertung Film: (5,5/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1