cinetastic.de - Living in the Cinema

Meine teuflisch gute Freundin

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 3. Dezember 2018

Meine teuflisch gute Freundin

Als Teufel ist es manchmal gar nicht so einfach wirklich Böse zu sein, das weiß man spätestens seit der koreanischen Fernsehserie „A Korean Odyssey“, in der sich ein Teufel ganz langsam in eine hübsche junge Frau verliebte. Ein ganz ähnliches Konzept verfolgt nun die Teenie-Komödie „Meine teuflisch gute Freundin“, in der ein heranwachsender weiblicher Teufel einfach nur böse sein möchte, dies aber leichter gesagt ist als getan.

Meine teuflisch gute FreundinDie 14-jährige Lilith (Emma Bading) könnte ein ganz normales Mädchen sein, doch mit ihren jungen Jahren ist sie bereits mit allen Wassern gewaschen. Über das Internet verbreitet sie Intrigen und stichelt gleichaltrige zum stehlen an, denn Lilith ist die Tochter des Teufels und möchte ihrem Vater (Samuel Finzi) unbedingt beweisen, dass sie bereit für den Außendienst ist. Ihr Vater steht diesem mit sehr viel Skepsis gegenüber und dennoch lässt er sich zu einer Wette überreden. Wenn es Lilith schafft eine Zielperson binnen sieben Tagen vom Bösen zu überzeugen, dann darf sie dort draußen bleiben und auf eigenen Beinen stehen, doch ist dies überhaupt möglich?

Augenscheinlich nicht, denn besagte Zielperson ist die gleichaltrige Außenseiterin Greta (Janina Fautz), die praktisch die ehrlichste und netteste Person des Planeten zu sein scheint. Sie ist jederzeit freundlich, nimmt die Schuld anderer gern auf sich und tut auch sonst alles um den Vorstellungen ihrer Öko-Eltern zu entsprechen, was alles noch sehr viel schwieriger macht. Zu allem Überfluss verliebt sich Lilith auch noch Hals über Kopf in einen Jungen auf ihrer Schule, was ihr Vater doch aufs schärfste verboten hat…

Meine teuflisch gute FreundinDie meisten kennen Erfolgsautorin Hortense Ullrich von der fast einhundert Bände umfassende Reihe „Freche Mädchen – freche Bücher“, bei der sie zusammen mit anderen Autoren die typischen Probleme heranwachsender Jugendlicher thematisierte. In „Meine teuflisch gute Freundin“ werden diese Themen nun auf den Punkt gebracht, denn was wäre, wenn eine junge Dame der staubigen Hölle entkommen möchte, um die weite Welt zu entdecken und dabei auf die alltäglichen Probleme normaler Menschen stößt?

Genau diese Frage stellte sich Regisseur und Drehbuchautor Marco Petry (Doktorspiele), als dieser sich dem gleichnamigen Roman von Hortense Ullrich annahm und diesen mit ordentlich Pepp für die große Leinwand aufbereitete. Was in den beiden „Freche Mädchen“-Verfilmungen noch recht zaghaft umgesetzt war, kennt nun keine Tabus mehr. Die kleine Lilith ist hinterhältig und lebt dies offen aus, wenn sie beispielsweise Greta gegen ihre Eltern aufstachelt oder gar einem Schüler Geld dafür anbietet, wenn dieser erst Greta verführt und anschließend mit dieser Schluss macht.

Meine teuflisch gute FreundinNatürlich klingt dies alles gemeiner als es eigentlich ist, denn wie so oft gehen dabei nicht nur Dinge schief, Lilith verändert sich auch zu einem besseren Menschen. Bevor es aber so weit ist, gibt es jede Menge teuflische Gemeinheiten, einige herablassende Zicken an der Schule und natürlich einen Rowdy den man in seine Schranken weisen muss, was mit der richtigen Mädels-Power aber gar kein Problem darstellen soll. So witzig die Dialoge zumeist angelegt sind, der meiste Spaß entsteht durch die unterschiedlichsten Charaktere, wenn diese plötzlich mit ihren jeweiligen Eigenschaften aufeinandertreffen. Wenn Lilith den Oberzicken der Schule plötzlich Wollkleider andreht oder die Öko-Eltern den ersten Kuss ihrer Tochter vermasseln, dann hat das nicht nur etwas komisches, sondern unterschwellig auch eine mahnende Botschaft an die älteren Zuschauer.

Im Hinblick auf die Darsteller hat Regisseur Marco Petry alles richtig gemacht, denn obwohl die verschiedensten Darsteller oft nur überzeichnete Figuren verkörpern, gehen diese doch in ihrer jeweiligen Rolle richtig auf. Da haben wir beispielsweise Emma Bading (In My Room) als heranwachsender Teufel, Newcomerin Janina Fautz (Safari: Match Me If You Can) als Außenseiterin die es lernt sich durchzusetzen und natürlich Alwara Höfels (Fack ju Göhte) als deren Mutter, die am liebsten Kleider strickt und ihre Tochter davon zu überzeugen versucht, dass nur die inneren Werte zählen.

Mit „Meine teuflisch gute Freundin“ präsentiert Marco Petry eine gelungene Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hortense Ullrich, bei der vor allem der Humor nicht zu kurz kommen soll. Für alle jüngeren Zuschauer auf jeden Fall einen Blick wert.

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Wir vergeben daher 7 von 10 Filmpunkten.

Copyright: Wild Bunch

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Mit Facebook Anmelden um zu Posten!

Anmelden
Meine teuflisch gute Freundin

Länge: 100 min

Kategorie: Comedy, Family, Fantasy

Start: 04.12.2018

cinetastic.de Filmwertung: (7/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Bewertung Extras: (1/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Gewinnspiele

Gewinne Kinokarten, BluRays, DVDs,
Fan Packages und mehr!

Gleich mitmachen

Info

Meine teuflisch gute Freundin

Meine teuflisch gute Freundin

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 100 min
Kategorie: Comedy, Family, Fantasy
Start: 04.12.2018

Bewertung Film: (7/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1

Bewertung Extras: (1/10)

  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1