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Poltergeist

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 13. Oktober 2015

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Drei Jahrzehnte ist es inzwischen her, seitdem Toby Hooper mit „Poltergeist“ Geschichte geschrieben hat. Die Spezialeffekte waren damals noch mit der Hand gemacht, überzeugten auf ganzer Linie und so wurde besagter Film ein Meilenstein, der bis heute einzigartig ist. Wie vielen anderen ereilt allerdings nun auch „Poltergeist“ das Schicksal eines Remakes, welches mit leichten Abstrichen jedoch durchaus sehenswert erscheint.

Poltergeist_2015_5Familienvater Eric Bowen (Sam Rockwell) ist bereits seit einigen Monaten arbeitslos, weswegen dieser nun schweren Herzens zusammen mit seiner Frau Amy (Rosemarie DeWitt), den Töchtern Madison (Kennedi Clements) und Kendra (Saxon Sharbino) sowie Sohn Griffin (Kyle Catlett) in ein preiswerteres Objekt umziehen muss. Das neue Heim wirkt etwas schäbig, ist kleiner als das alte und dennoch fühlt sich ein Großteil der Familie dort wohl, bis die ersten ungewöhnlichen Dinge passieren. Der Kleiderschrank lässt sich nicht öffnen, im Garten findet man Knochen und auf einmal sieht Madison des Nachts auch noch Hände, die direkt im Fernseher erscheinen. Als dann auch noch ans Tageslicht kommt, dass die gesamte Siedlung auf einem Friedhof errichtet wurde, scheinen die unheimlichen Ereignisse ihren Lauf zu nehmen.

Für Regisseur Toby Hooper war „Poltergeist“ vor nunmehr 33 Jahren ein Film, der seiner Karriere einen ordentlichen Schub nach vorn gegeben hat. Aufgrund seiner Einzigartigkeit und des damaligen Erfolgs musste nun also ein Remake her, da den meisten Autoren schlicht die Ideen auszugehen scheinen. Unter der Regie von Gil Kenan (Monster House) und Autor David Lindsay-Abaire (Die fantastische Welt von Oz) wurde die alte Geschichte von Steven Spielberg einmal kräftig entstaubt und in die heutige Zeit gehoben, was nicht nur mit sehenswerten Spezialeffekten einhergehen soll, sondern mit allerhand modernem Spielzeug ebenso.

Poltergeist_2015_4Wenn man den Knauf vom Wandschrank berührt, stehen einem die Haare zu Berge, im Garten findet man seltsame Knochen und zu allem Übel kommen auch noch Hände des Nachts aus dem Fernseher. Wenn man diese Zeilen ließt, denkt man sofort an „Poltergeist“, jenen Film, den nahezu jeder einmal in seinem Leben gesehen hat und der einem als Kind das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die moderne Version von Gil Kenan schafft dies zwar nicht mehr in seiner Gänze, doch wenn Drohnen mit dem Handy gesteuert werden und man versucht, damit ein dunkles Portal der Toten zu erkunden, dann vermag selbst dieser für angenehme Unterhaltung zu sorgen. Der Horror soll dabei beinahe zur Nebensächlichkeit geraten, denn sieht man einmal von knarrenden Türen, wütenden Bäumen und allerhand elektrischen Spielereien ab, so gibt es recht wenig, was den Zuschauer aus dem Sessel holen wird.

Dieser eher oberflächliche Horror soll aber ausgerechnet diesmal eher weniger schlimm sein, denn das „Poltergeist“ Remake weiß mit allerhand anderen Dingen zu gefallen. So sind nicht nur unzählige Dinge mit einem modernen Äquivalent ausgetauscht worden, die Macher halten sich auch weitestgehend an das Originaldrehbuch, wobei diese Version um gut 20 Minuten kürzer ist. Letzteres ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass hier nicht langsam an der Spannungsschraube gedreht wird, sondern der Horror beinahe überfallartig auf den Zuschauer niedergeht, wodurch das Remake recht kurzweilig wirkt.

Poltergeist_2015_2Was bleibt, ist neben der einen oder anderen netten Spielerei vor allem das 3D, das zwar nicht unbedingt überragend ist, zuweilen aber durchaus zu gefallen weiß. Wie in vergleichbaren Werken dieses Genres kommt dies in erster Linie zur Geltung, wenn dem Zuschauer Gegenstände entgegen fliegen, wenn plötzlich die Äste eines Baumes durch den Flur schießen oder wenn gegen Ende eine Geisterwelt gezeigt wird, die sich mit allerhand CGI Tricks auszuzeichnen vermag.

Im Hinblick auf die Darsteller lässt sich leider nur wenig wirklich Positives berichten, denn sieht man einmal davon ab, dass die Figuren ähnlich dumm wie in anderen Horrorfilmen agieren, besitzen diesmal die Kinder auch einen gewissen Nerv-Faktor. Neben Rosemarie DeWitt (The Watch – Nachbarn der 3. Art) als arbeitslose Schriftstellerin ohne Buch überzeugt diesmal einmal mehr Sam Rockwell (Moon) als liebender Familienvater, der sich nicht nur aufopfernd für die Familie einsetzt, sondern auch mit seinem Spiel zu unterhalten vermag.

Das „Poltergeist“ Remake kommt zwar nicht an den Klassiker der 80er Jahre heran, weiß aber dennoch punktuell mit seinem modernen Setting und seinen Spezialeffekten zu gefallen. Ein netter Horrorfilm für zwischendurch.

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Wir vergeben daher 6 von 10 Filmpunkten.

Copyright: 20th Century Fox

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Poltergeist

Länge: 93 min

Kategorie: Horror, Thriller

Start: 22.10.2015

cinetastic.de Filmwertung: (6/10)

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Bewertung Extras: (4/10)

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Info

Poltergeist

Poltergeist

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 93 min
Kategorie: Horror, Thriller
Start: 22.10.2015

Bewertung Film: (6/10)

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