Versucht man einige der erfolgreichsten Regisseure der Welt aufzuzählen so kommt man auf keinen Fall an den in Burbank geborenen Tim Burton vorbei, der für so großartige Filme wie “ Mars Attacks!“, „Edward mit den Scherenhänden“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ verantwortlich war. Nachdem sein letzter Film „Dark Shadows“ nicht allen Erwartungen gerecht wurde, ist er nun mit „Frankenweenie“ wieder zurück auf der Leinwand, bei dem er feinstes Stop-Motion und die Vorzüge des 3D zu verbinden versteht.
Victor (Charlie Tahan) und sein geliebter Hund Sparky (Frank Welker) sind die besten Freunde die man sich nur vorstellen kann, doch als eines Tages Sparky von einem vorbeifahrenden Auto überfahren wird, beschließt Victor einen grauenhaften Plan. Geweckt durch die Idee seines Lehrers (Martin Landau) versucht er Sparky auf Frankenstein-Art wieder zum Leben zu erwecken, doch anstelle seines alten Hundes Sparky bekommt er nun ein deformiertes Etwas, dass von Zeit zu Zeit durchaus auch ein Bein verlieren kann. Zunächst versucht er Sparky vor den neugierigen Blicken der Nachbarn zu verstecken, doch als dieser entflieht beschließen Victors Freunde ein ähnliches Experiment mit ihren verstorbenen Haustieren zu veranstalten. Plötzlich halten vier erweckte Monster die Stadt in Atem und ausgerechnet sein Nachbar will noch immer Sparky ans Fell…
Nachdem Regisseur Tim Burton bereits mit seinen früheren Stop-Motion Filmen „Nightmare Before Christmas“ und „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ jeweils eine Oscar-Nominierung erreichen konnte dürfte „Frankenweenie“ nicht weniger vergönnt sein, widmet er sich doch in einer Mischung aus Stop-Motion und bestem 3D einer Herzensangelegenheit die bereits auf seinem 1984 gedrehten Kurzfilm „Frankenweenie“ beruht, den er damals aus Budgetgründen noch mit echten Darstellern besetzten musste. 28 Jahre später ist es nun soweit und Burton realisiert erstmals im Hause Disney einen Stop-Motion Film, der im Grunde auf seiner eigenen Kindheit und dessen Hund beruht.
Ähnlich wie in seinem 1984 gedrehten Kurzfilm ist „Frankenweenie“ als Hommage an die großartigen Horrorfilme der 30er Jahre zu verstehen, insbesondere an Boris Karloffs „Frankenstein“ aus dem Jahre 1931, der gleich in mehreren Szenen gewürdigt wird. Komplett in schwarz-weiß gehalten schafft es Tim Burton die damalige Zeit mit den Vorzügen der heutigen Technik zu vereinen, wenn er in bestem Stop-Motion dies mit einem wirklich ansehnlichem 3D Effekt verbindet.
Die Geschichte ist im Grunde die selbe wie 1984, wobei diese natürlich noch entsprechend ausgeschmückt wurde. Noch immer befindet sich Victor und sein deformierter und zum Leben wiedererweckter Hund Sparky im Mittelpunkt der Geschichte, während schon bald damit begonnen wird auch die übrigen verstorbenen Haustiere der Nachbarschaft wieder zum Leben zu erwecken. Dadurch entsteht ein wirklich sehenswerter Plot über die Liebe von Kindern zu deren Haustieren, dem Willen alles für diese zu tun und der Erkenntnis, dass man ab und an auch einfach einmal loslassen muss.
Obwohl der Film für Kinder trotz der späteren und viel zu schnellen Szenen nur bedingt geeignet sein mag, wird „Frankenweenie“ seine ganze Vielfalt nur bei jenen entfalten können die auch den Bezug zu den angesprochenen früheren Werken der 30er und 40er Jahre verstehen, auf die Burton immer wieder hinweisen möchte. In diesem Zusammenhang ist Burton gerade mit seinen Sprechern des Originals ein wahres Meisterwerk gelungen, wenn er mit Martin Landau (North by Northwest) und Christopher Lee (Dracula) ehemalige Stars des Horror Genres verpflichten konnte. Neben diesen können jedoch auch Catherine O’Hara (Kevin – Allein zu Haus), Winona Ryder (Black Swan) und Charlie Tahan (Wie durch ein Wunder) in ihren Rollen überzeugen, die ihre jeweiligen Charaktere wunderbar verkörpern.
Mit „Frankenweenie“ ist Tim Burton erneut ein wirklich sehenswerter Film gelungen der auf ganzer Linie zu überzeugen vermag. In Anlehnung an Klassiker der 30er Jahre und ganz in schwarz-weiß gehalten, verbindet Burton bestehendes der Vergangenheit mit der Vorzügen von Stop-Motion und 3D der Neuzeit, sodass ein ganz und gar wunderbares Werk entsteht.