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Der Pate

Geschrieben von Ronny Dombrowski am 5. November 2011

Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist einer der fünf mächtigsten Mafiabosse von New York City und richtet ein rauschendes Fest aus für die Vermählung seiner Tochter Connie (Talia Shire) mit Carlo Rizzi (Gianni Russo). Während im Garten getanzt und gesungen wird, empfängt Don Vito in seinem abgedunkelten Büro Bittsteller. Ein Mann berichtet von der Vergewaltigung seiner Tochter, dass er wie ein ehrlicher Amerikaner zur Polizei ging und diese den Verbrecher auf Bewährung habe laufen lassen, er verlangt Gerechtigkeit. Don Vito hört sich diese Geschichte an und antwortet nur: „Warum sind Sie nicht zuerst zu mir gekommen? Was habe ich eigentlich getan, dass Sie mich respektlos behandeln? Wenn Sie in Freundschaft zu mir kommen würden, würde dieser Abschaum, der ihre Tochter zerstörte, diesen Tag bereuen. Und wenn ein ehrlicher Mann wie Sie sich Feinde machen sollte, dann wären sie auch meine Feinde. Und dann würden diese Feinde Sie fürchten.“

Während in New York neben Alkohol, Prostitution und Glücksspiel nun auch das Drogengeschäft langsam zu florieren beginnt, lehnt dies Don Vito in einem persönlichen Gespräch mit dem jungen und aufstrebenden Mafiosi Sollozzo (Al Lettieri) ab. Nicht nur dass Don Vito die Gefährlichkeit im Drogengeschäft sieht, er sieht auch seinen politischen Einfluss und den seiner Freunde schwinden. Die Reaktion darauf folgt sehr schnell. Don Vito wird auf offener Straße niedergeschossen und sein ältester Sohn Sonny (James Caan) übernimmt für kurze Zeit das Geschäft. Sonnys größtes Problem aber ist die Unbeherrschtheit, woraufhin auch dieser erschossen wird. Während der zweitälteste Sohn Fredo (John Cazale) als zu dumm und ungeschickt gilt, nimmt schon bald der jüngste der Söhne einen Platz ein, den er nie gewollt hatte. Michael Corleone (Al Pacino) wollte sich nie an den illegalen Geschäften seiner Familie beteiligen, wollte immer ein ehrliches und unabhängiges Leben führen. Dies jedoch ändert sich, als er sich und seinen Vater endgültig in die Enge gedrückt fühlt. Michael sieht nur eine Lösung, die Beseitigung des Intriganten Sollozzo.

Der Pate„Der Pate“ beruht auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo, welcher 1969 steil in den Bestseller-Charts aufsteigen konnte. Paramount erkannte sofort das Potential dieses Buches und erwarb die Lizenz für grade einmal 12.500 Dollar. Nachdem die Rechte des Buches gesichert waren, fiel die Wahl des passenden Regisseurs schon schwerer. Nach zähen Verhandlungen und genauso vielen Absagen, nahm man schließlich den damals erst 31 Jahre alten Francis Ford Coppola (Apocalypse Now, Der Regenmacher). Coppola hatte bis zu diesem Zeitpunkt erst drei kleinere Filme als Regisseur gedreht und wurde dennoch mit seinem Meisterwerk „Der Pate“ über Nacht zum bekannten Weltstar. Mit einem Budget von grade einmal 6 Mio. Dollar erschuf er ein Epos, welches selbst 40 Jahre später noch zu den besten Filmen des letzten Jahrhunderts zählt. Während die Produktion von Einschüchterungen der Mafia und einer versuchten Klage Seitens Frank Sinatras (die Figur des Johnny Fontane ähnelte stark seinem Leben) nie in Gefahr geriet, mussten doch die Dreharbeiten vom ursprünglichen Corleone in die Stadt Forza d’Agrò und Savoca verlegt werden.

Neben Coppolas Regiearbeit konnte vor allem Gordon Willis (Der Stadtneurotiker, Vertrauter Feind) mit seinen wunderbar eingefangenen Bildern gefallen. Egal ob die stille Bedrohung in Don Vitos Büro oder die Schönheit Siziliens, die Kameraarbeit ist wahrlich vortrefflich gelungen. Bei den Darstellern sind vor allem Marlon Brando (Apocalypse Now, Superman) sowie Al Pacino (Scarface, Heat) heraus zu heben. Beide spielen die Rolle ihres Lebens, haben eine unglaubliche Leinwandpräsenz und sind vor allem der Grund, warum die 3 Stunden Film zu keiner Zeit langweilig werden.

Der Pate„Der Pate“ war 1972 ein Meisterwerk und ist es auch noch heute, und deswegen bringt Paramount noch einmal alle drei Teile in ihrer Saphir-Serie als Blu-ray heraus. Die Blu-ray enthält die komplett restaurierte Version aus dem Jahre 2008, bei welcher über ein Jahr lang Bild und Ton digital überarbeitet wurden. Während die Überarbeitung des Bildes wirklich gut gelungen ist, kann der Ton vor allem in Dolby Digital 5.1 glänzen. Ein wenig enttäuscht zeigten wir uns allerdings von den beiliegenden Extras auf der Scheibe. Lediglich den Audiokommentar von Regisseur Francis Ford Coppola gönnt man uns. Wieso nicht auch all die anderen Extras der 2008 erschienenen Blu-ray, mit Informationen zur Restaurierung des Filmes, Deleted Szenes und zu den Dreharbeiten vor Ort?

 

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Der Pate

Länge: 175 min

Kategorie: Crime, Drama

Start: 03.11.2011

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Der Pate

Geschrieben von Ronny Dombrowski

Länge: 175 min
Kategorie: Crime, Drama
Start: 03.11.2011

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